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Künstliche Moral
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Inhaltsverzeichnis
Allgemein
Künstliche Moral (engl. "artificial morality"), auch maschinelle Moral (engl. "machine morality") genannt, ist die Fähigkeit einer Maschine (i.d.R. eines autonomen Systems), sich an moralische Regeln zu halten respektive unter verschiedenen Optionen diejenige auszuwählen, die gut und richtig ist. Die moralischen Regeln sind der sogenannten moralischen Maschine gleichsam eingepflanzt worden; diese kann sie u.U. aber auch abändern und anpassen, etwa indem sie das Verhalten anderer – künstlicher oder natürlicher – Systeme übernimmt oder anderweitig aus Situationen lernt.
Zuständige Disziplinen
Der Begriff der künstlichen Moral wird ähnlich gebraucht wie derjenige der künstlichen Intelligenz und des maschinellen Bewusstseins. Die zugehörige Disziplin ist die Maschinenethik (engl. "machine ethics"). Sie erforscht die künstliche oder maschinelle Moral und bringt sie hervor, eben in Gestalt der moralischen Maschine. Die Disziplinen der Maschinenethik, der Künstlichen Intelligenz (die die künstliche Intelligenz erforscht und hervorbringt) und des Maschinellen Bewusstseins (das das maschinelle oder künstliche Bewusstsein erforscht und hervorbringt) sind wichtig für die Soziale Robotik.
Termini technici
"Künstliche Moral" ist wie "künstliche Intelligenz" und "maschinelles Bewusstsein" ein Terminus technicus. Er hat sich durchgesetzt, um das Simulieren der Moral durch rechnerische und – bei physischen Maschinen – sensomotorische Prozesse zu bezeichnen. Er behauptet nicht, dass Maschinen so etwas wie Bewusstsein, Einsichtsfähigkeit oder einen freien Willen haben – dies wären menschliche Qualitäten, die der Maschine fremd sind (die sie aber wiederum simulieren könnte). Auch der Begriff des sozialen Roboters folgt dieser Logik, und er kann an die Seite des Begriffs der moralischen Maschine, des künstlich intelligenten Systems und des künstlich bewussten Systems gestellt werden.
Kritik und Ausblick
Künstliche Moral kann dabei helfen, Maschinen in ihren Aktionen zu erweitern oder zu begrenzen und sie das Gute und Richtige tun zu lassen, ohne dass sie irgendeine Einsichtsfähigkeit diesbezüglich hätten. Die moralischen Regeln müssen von Herstellern und Entwicklern bzw. zuständigen Kommissionen festgelegt werden, also sozusagen von natürlichen Akteuren (im Gegensatz zu künstlichen Aktanten). Je nach Zeitpunkt und Situation mag sich das Gute und Richtige freilich auch als das Schlechte und Falsche erweisen, was ein Stück weit durch die sensomotorischen Möglichkeiten und die systemischen Anpassungsfähigkeiten ausgeglichen werden kann. Am besten bewährt sich die künstliche Moral in geschlossenen oder halboffenen, übersichtlichen und weitgehend unveränderlichen Umgebungen, etwa in einem Haushalt oder auf einem Betriebsgelände.
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