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makroökonomische Verteilungstheorien
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Im Mittelpunkt makroökonomischer Verteilungstheorien steht die Verteilung des gesamtwirtschaftlichen Einkommens auf Arbeits- und Kapitaleinkommen (Lohn- oder Arbeitseinkommensquote einerseits und Gewinn- bzw. Profitquote andererseits). Bei den ökonomischen Klassikern waren darüber hinaus noch die Bodenrente und ihr Anteil am Gesamteinkommen von großer Bedeutung. Die Makroökonomie betrachtet gesamtwirtschaftliche Größen wie die Beschäftigungshöhe, die Produktion, das Einkommen und deren wechselseitigen Zusammenhänge. Eine fundierte makroökonomische Theorie der Verteilung hat daher die Interdependenzen zwischen diesen Größen, insbes. zwischen Wachstum und Verteilung zu berücksichtigen. Dies betrifft die Tatsache, dass sowohl die Einkommensverteilung das Wachstum als auch umgekehrt das Wachstum die Einkommensverteilung beeinflussen kann. Diese Zusammenhänge treten in der ökonomischen Analyse der Klassiker der Politischen Ökonomie (Smith, Ricardo, Mill, Marx u.a.) deutlich hervor. Auch in den meisten postkeynesianischen Modellen von Wachstum und Verteilung wird diese Wechselwirkung abgebildet. In der makroökonomischen Version der Grenzproduktivitätstheorie der Verteilung werden die auf der mikroökonomischen Ebene gewonnenen Gesetzmäßigkeiten von Produktion und Einkommensverteilung auf die Gesamtwirtschaft übertragen. Im Rahmen der neoklassischen Verteilungstheorie wird die funktionale Verteilung aus den technischen Bedingungen der Produktion bestimmt. Dies gilt sowohl im stationären Zusstand wie auch in einem dynamischen Prozess. Im neoklassischen Wachstumsmodell von Solow spielt die quotale Einkommensverteilung eine rein passive Rolle, eine Rückwirkung der Einkommensverteilung auf den Wachstumsprozess ergibt sich nicht.
Vgl. auch Verteilungstheorie, postkeynesianische Verteilungstheorie, neoklassische Verteilungsmodelle, Grenzproduktivitätstheorie der Verteilung, Monopolgradtheorie der Verteilung, Keynes-Kaldor-Verteilungstheorie.
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