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Abstimmungsverfahren
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Abstimmungsregeln. 1. Allgemein: Regelung der Stimmenverteilung und der Feststellung des Abstimmungssiegers bei kollektiven Entscheidungsprozessen (Kollektiventscheidung). Stimmenverteilung heute i.Allg. nach der Regel: Eine Person, eine Stimme. Für die Entscheidung, welche der zur Wahl stehenden Alternativen die Abstimmung gewinnt, existiert eine Vielzahl von Regeln, z.B. einfache Mehrheit, qualifizierte Mehrheit, absolute Mehrheit, Punktemethode. Abstimmungsverfahren sind faktisch manipulierbar durch strategisches Abstimmungsverhalten.
2. Neue Politische G: a) Ideale Abstimmungsverfahren: Regeln, die
(1) demokratischen Prinzipien entsprechen,
(2) widerspruchsfreie Entscheidungen der Gruppe ermöglichen,
(3) aus der Sicht der Teilnehmer befriedigende Ergebnisse versprechen und
(4) ihnen Anreize zu einer Offenbarung der wahren Präferenzen geben. Nach Arrow kann es keine Regel geben, die eine vollständige und widerspruchsfreie Aggregation individueller Präferenzen zu einer kollektiven Präferenzrangfolge ermöglicht und zugleich nicht diktatorisch ist (Arrow-Paradoxon). Auswege aus diesem Dilemma:
(1) Einschränkende Annahmen über die Präferenzen der Mitglieder, die eine Intransivität der Gruppenpräferenzen für bestimmte Abstimmungsregeln verhindern, sind entweder unplausibel oder wenig handlich.
(2) Verzicht auf volle Rationalität der Gruppe in Form der Transitivität der Gruppenpräferenzen; Ersetzung durch die Forderung, dass die Gruppe immer eine beste Alternative findet.
Beispiel: Erweiterte Pareto-Regel.
(3) Verzicht auf die Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen, damit aber größere Anfälligkeit gegen strategisches Abstimmungsverhalten (Gibbard-Satterthwaite-Theorem).
Beispiel: Borda-Regel.
b) Optimale binäre Abstimmungsverfahren.
c) Weitere Abstimmungsverfahren: Neuere, von Theoretikern der Neuen Politischen Ökonomie vorgeschlagene Regeln, wie Veto-Abstimmungsregel, Zustimmungsregel oder Clarke-Groves-Mechanismus, haben günstige Eigenschaften hinsichtlich der Anreize zur Offenbarung der wahren Präferenzen, sind jedoch in der Durchführung aufwendig und haben sich deshalb in der Praxis (noch) nicht durchgesetzt. Die Anwendung der Einstimmigkeitsregel von Knut Wicksell sorgt für eine Pareto-optimale Entscheidung.
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