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Revision von Wokeness vom 08.02.2021 - 17:38

Wokeness

Definition: Was ist "Wokeness"?

Wokeness ist die Haltung und Bewegung der Wachheit und Wachsamkeit. Man verfolgt aufmerksam das Geschehen in der Welt und will Antisemitismus, Rassismus, Sexismus, Gewalt, Umweltzerstörung, Massentierhaltung und andere Übel daraus entfernen, indem man seine Stimme erhebt, in den Massenmedien und in den sozialen Medien, auf der Straße und auf den Plätzen, in Schulen, Hochschulen und Unternehmen. Im Englischen bedeutet "to be woke", "wachsam zu sein" gegenüber Ungerechtigkeiten aller Art; "woke" ist die erste Vergangenheitsform von "to wake", "aufwachen". Im Deutschen wird "woke" als Adjektiv ("Ich bin woke.") oder Substantiv (im Sinne der Woke-Bewegung oder -Kultur) verwendet.

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    Inhaltsverzeichnis

    1. Allgemein
    2. Hintergrund
    3. Kritik und Ausblick

    Allgemein

    Wokeness ist die Haltung und Bewegung der Wachheit und Wachsamkeit. Man verfolgt aufmerksam das Geschehen in der Welt und will Antisemitismus, Rassismus, Sexismus, Gewalt, Umweltzerstörung, Massentierhaltung und andere Übel daraus entfernen, indem man seine Stimme erhebt, in den Massenmedien und in den sozialen Medien, auf der Straße und auf den Plätzen, in Schulen, Hochschulen und Unternehmen. Im Englischen bedeutet "to be woke", "wachsam zu sein" gegenüber Ungerechtigkeiten aller Art; "woke" ist die erste Vergangenheitsform von "to wake", "aufwachen". Im Deutschen wird "woke" als Adjektiv ("Ich bin woke.") oder Substantiv (im Sinne der Woke-Bewegung oder -Kultur) verwendet.

    Hintergrund

    In Verbindung steht die Wokeness mit der Cancel Culture, dem behaupteten verbreiteten Phänomen, dass missliebigen, mehr oder weniger bekannten Personen (etwa aus Wissenschaft, Kunst und Politik) die Unterstützung entzogen oder der Kampf angesagt wird, mit dem Ziel, ihre Reputation zu beschädigen, ihre Berufsausübung zu verhindern oder ihre Präsenz in den Medien bzw. sozialen Medien zu vermindern. Die Cancel Culture wiederum ist nach Meinung ihrer Kritiker eine Fortführung der Political Correctness, der strikten und peniblen Einhaltung und Einforderung von gesellschaftlichen und sprachlichen Normen, vor allem in Bezug auf angeblich oder tatsächlich benachteiligte Gruppen. Eine Rolle spielt nicht zuletzt die Identitätspolitik, mit deren Hilfe sich Diskriminierte, etwa Homosexuelle oder People of Color (PoC), wehren und befreien.

    Kritik und Ausblick

    Die Woke-Kultur muss damit leben, als Gutmenschentum abgestempelt zu werden, obwohl sie im Kern oft richtige und wichtige Anliegen hat, die sie vielleicht nicht immer in Ton und Gestus angemessen vermittelt. Es ist umstritten, ob sie damit der Sache – etwa dem Kampf gegen Klimawandel und Massentierhaltung – eher schadet oder eher nützt. Die Ethik untersucht den Moralismus, der in der Woke-Bewegung verankert ist, und die Verhältnismäßigkeit der Mittel und Folgen, zudem das Paradoxon, dass die eine diskriminierende Haltung zurückweisende Rede vom alten, weißen Mann selbst diskriminierenden Charakter hat. Medien- und Informationsethik interessieren sich für die Aspekte der Political Correctness und der Cancel Culture, die die sozialen Medien betreffen, Politik- und Wirtschaftsethik für die politischen und wirtschaftlichen Implikationen.

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