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makroökonomische Totalmodelle geschlossener Volkswirtschaften, Weiterentwicklungen
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Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon
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Keynesianische Totalmodelle geschlossener Volkswirtschaften sind in verschiedene Richtungen weiterentwickelt worden. Hierzu zählen v.a. die Übertragung auf offene Volkswirtschaften und die stärkere entscheidungslogische (Mikro-)Fundierung. Durch die explizite Berücksichtigung internationaler Güter- und Kapitaltransaktionen ergeben sich makroökonomische Totalmodelle offener Volkswirtschaften. Makroökonomische Totalmodelle offener Volkswirtschaften können sich sowohl auf kleine als auch große offene Volkswirtschaften beziehen (Totalmodelle großer offener Volkswirtschaften), wobei zwischen dem Keynes'schen Unterbeschäftigungsfall und dem neoklassischen Vollbeschäftigungsfall unterschieden werden kann. Im Sonderfall, dass neben den Geldlohnsätzen auch die Güterpreise vollkommen starr sind, ergibt sich das IS-LM-Z-Modell (Mundell-Fleming-Modell), das das IS-LM-Modell auf offene Volkswirtschaften überträgt (Totalmodelle offener Volkswirtschaften, Nachfrageseite). Dieses Fixpreismodell, das den Güter-, Geld- und Devisenmarkt simultan betrachtet, lässt sich auch auf eine Zwei-Länder-Währungsunion übertragen (IS-LM-Z-Modell einer Währungsunion). Solche keynesianischen Makromodelle offener Volkswirtschaften sind
ebenso wie die entsprechenden Modelle geschlossener Volkswirtschaften
statische Modelle, die keine explizite Dynamik enthalten. Sie lassen sich aber durch die Annahme einer verzögerten Preis-Lohn-Anpassung vom Phillips-Kurven-Typ (Phillips-Kurve) sowie durch die Berücksichtigung rationaler Preis- und Wechselkursänderungserwartungen (Erwartungen) in dynamische sattelpunktstabile Makromodelle offener Volkswirtschaften überführen (dynamische Makroökonomik, Sattelpunktstabilität). Mit solchen dynamischen Modellansätzen offener Volkswirtschaften können die intertemporalen Effekte antizipierter und nicht antizipierter geld- und fiskalpolitischer Maßnahmen auf zentrale Makrovariablen (wie Inlandsprodukt und Wechselkurs) untersucht werden. Das bekannteste und mittlerweile klassische Modell dieser Modellklasse ist das von Dornbusch (1976) entwickelte Dornbusch-Modell, mit dem sich das Overshooting-Phänomen, d.h. das Überschießen des nominellen Wechselkurses im Anschluss an einen monetären Schock erklären lässt.
Die theoretische und empirische Forschung zur monetären Makroökonomik offener Volkswirtschaften basiert in jüngerer Zeit nicht nur auf Modellen vom Mundell-Fleming-Dornbusch-Typ, sondern in zunehmenden Maße auf Makromodellen, die zur Neuen Makroökonomik offener Volkswirtschaften (New Open Economy Macroeconomics (NOEM)) gerechnet werden. NOEM-Modelle analysieren offene Volkswirtschaften im Rahmen dynamischer allgemeiner Gleichgewichtsmodelle, die vollständig mikrofundiert sind. Die Dynamik zentraler makroökonomischer Variablen (wie Output und Wechselkurs) wird dabei aus der expliziten mikroökonomischen Modellierung der intertemporalen Optimierungsprobleme von Haushalten und Unternehmen entwickelt. Das bekannteste NOEM-Modell ist das von Obstfeld und Rogoff Mitte der 1990er Jahre entwickelte Redux-Modell. Ein weiteres Kennzeichen von NOEM-Modellen ist, dass sie neben der Mikrofundierung von einer verzögerten Preisanpassung sowie von monopolistischer Konkurrenz auf dem Gütermarkt ausgehen. Deshalb lassen sich diese Modelle der ursprünglich für geschlossene Volkswirtschaften entwickelten Neukeynesianischen Makroökonomik (Neuer Keynesianismus) zuordnen. Im Unterschied zu den Modellen der Neokeynesianischen Theorie (Neue Keynesianische Makroökonomik) werden in NOEM-Modellen keine Mengenrationierungs- und Ungleichgewichtskonstellationen auf dem Güter- und Arbeitsmarkt betrachtet; vielmehr handelt es sich um allgemeine Gleichgewichtsmodelle, die auch Elemente der Neuen Klassischen Makroökonomik enthalten, wie z.B. die explizite Berücksichtigung der Substitutionsentscheidung zwischen Arbeit und Freizeit.
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