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dialektischer Materialismus

(weitergeleitet von Materialismus)

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Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    allgemein-philosophische Grundlage des Marxismus zur Ableitung von Entwicklungsgesetzmäßigkeiten in Natur und Gesellschaft. Dialektik als Methode bedeutet Denken in Widersprüchen.

    1. Hegel, auf den sich Marx methodologisch beruft, geht davon aus, dass sich die menschliche Vernunft (das Bewusstsein) dialektisch fortschreitend weiterentwickelt: Jeder Begriff (These) impliziert seinen Widerspruch (Gegenthese), und beide verschmelzen zu einer höheren Wissensstufe (Synthese), die als neue These wiederum ihre Gegenthese hervorruft. Dieser fortschreitende Erkenntnisprozess bestimmt Hegel zufolge das Denken und damit die Realität, die er aus der Natur des Geistes zu erklären versucht (Idealismus).

    2. Für Marx dagegen basieren alle geistigen und sozialen Erscheinungen auf der objektiven Realität, die für ihn allein die Materie sein kann (Materialismus), d.h. die Ideen und das Bewusstsein sind nur Reflexe der materiellen Wirklichkeit. Unter dem Materiellen versteht er die Gesamtheit aller objektiv-realen Dinge und Prozesse einschließlich der Beziehungen, Zusammenhänge und Verhältnisse in Natur und Gesellschaft. Wesentliches Merkmal dieses Materiebegriffs ist für Marx und Engels die Bewegung im Sinn fortschreitender dialektischer Veränderung, hervorgerufen durch die inneren Widersprüche und Spannungen. Aus der Spannung der Gegensätze und ihrer gegenseitigen Durchdringung wird die Entwicklung zu Neuem und Höherem abgeleitet („Einheit und Kampf der Gegensätze”). Sie wachsen so lange sukzessive an, bis sich die materielle Realität an einem bestimmten Punkt abrupt und radikal verändert („Übergang der Quantität in Qualität”). Die neue Qualität ruft jedoch entsprechend der dialektischen Grundthese ihren eigenen Widerspruch hervor („Negation der Negation”).

    Da der Mensch durch seine Arbeit in ständigem Austausch mit der Natur steht und dabei gesellschaftliche („materielle”) Beziehungen eingeht, gilt dieses materielle Bewegungsgesetz der marxistischen Theorie zufolge auch für die Entwicklung des Gesellschaftssystems (historischer Materialismus).

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