endogenes Wachstum
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Schlüsselbegriff der neuen Wachstumstheorie. In neoklassischen Modellen kommt der Wachstumsprozess in Pro-Kopf-Größen langfristig, d.h. im Steady State, zum Erliegen. Wachstum in Pro-Kopf-Größen kann hier nur durch exogenen technischen Fortschritt generiert werden. Die endogene Wachstumstheorie erklärt demgegenüber das Zustandekommen von langfristigem Wachstum aus dem Modell heraus, d.h. endogen. Endogenes Wachstum kann sich durch vielerlei Einflüsse ergeben. Bes. Aufmerksamkeit fand in der Literatur der Einflusskanal, bei dem hohe Investitionen in Realkapital zu verstärkter Akkumulation von industriellem Know-how bei den Arbeitskräften führt, was seinerseits die Grenzproduktivität des Realkapitals erhöht und Anreize zu weiteren Investitionen schafft. Durch diesen Effekt haben die Investitionen eines einzelnen Unternehmens einen positiven externen Effekt auf die Investitionsanreize der anderen Unternehmen. Daraus ergibt sich, dass die Investitionsrate in einem Gleichgewicht ohne staatliche Subventionen i.Allg. suboptimal ist und dass richtig angesetzte staatliche Subventionen eine Wohlfahrtsverbesserung erreichen können. Als weitere Triebfeder endogenen Wachstums können Humankapitalakkumulation und Forschung und Entwicklung angesehen werden (s. Romer-Modell). Ferner versuchen jüngere Ansätze die Interaktion zwischen demografischen Variablen, wie Bevölerungswachstum und dem Wachstumsprozess zu durchleuchten, d.h. in diesen Modellen ist sogar das Bevölkerungswachstum endogen (s. Unified Growth Theory).