Arbitrage Pricing Theory (APT)
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1. Begriff: Kapitalmarkttheoretisches Modell zur Erklärung von Wertpapierrenditen und zur Ableitung von Handlungsalternativen; theoretische Alternative zum Capital Asset Pricing Model (CAPM).
2. Grundlagen: Ausgangspunkt ist die Annahme, dass die Rendite R eines Wertpapiers i von mehreren mikro- bzw. makroökonomischen Risikofaktoren Fj abhängt. Unterschiedliche Renditen der Wertpapiere resultieren aus den unterschiedlichen Sensivitäten ßij gegenüber diesen Faktoren. Weitere Renditebestandteile sind eine risikounabhängige Erfolgskomponente ai und ein Störfaktor ei. Es gilt somit:
Arbitragefreiheit wird im Marktzusammenhang dadurch erreicht, dass Wertpapiere, die dieselben Risiken aufweisen, auch dieselben Renditen erwarten lassen müssen. Die gleichgewichtige erwartete Rendite eines Wertpapieres i ergibt sich dabei aus den Risikoprämien E (RFj) - Rf für die Übernahme des Risikos aus den Faktoren Fj und den zugehörigen Sensitivitäten ßij. Es gilt dann:
wobei: Rf = risikoloser Zinssatz, E (RFj) = erwartete Rendite bez. des Faktors j , j = 1, . . . n. In der Renditerwartung E (Ri) spiegelt sich lediglich das systematische Risiko (Marktrisiko) wider. Das unsystematische Risiko (unternehmensspezifische Risiko), repräsentiert durch den Störfaktor ei, gilt als wegdiversifiziert.
3. Praktische Bedeutung: Die Arbitrage Pricing Theory (APT) trägt der empirisch beobachtbaren Erkenntnis Rechnung, dass verschiedene Einflussfaktoren zu den Determinanten von Wertpapierrenditen zählen. Diese mehrdimensionale Risikomessung und einige gegenüber dem Capital Asset Pricing Model weniger rigide Modellannahmen wie die Nichtexistenz einer Verteilungshypothese der Wertpapierrenditen erleichtern die praktische Anwendung. Die große Schwäche der Arbitrage Pricing Theory (APT) besteht in der schwierigen Identifizierbarkeit der Risikofaktoren, was für die ökonomische Interpretierbarkeit von entscheidender Bedeutung ist. Problematisch ist u.a. auch die Annahme des vollkommenen Kapitalmarktes.