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Revision von Konsumgesellschaft vom 22.04.2022 - 11:25

Konsumgesellschaft

Definition: Was ist "Konsumgesellschaft"?

In der Konsumgesellschaft werden Bedürfnisse vor allem über den Konsum befriedigt, also über die Inanspruchnahme bzw. den Verbrauch von Dienstleistungen und Produkten (Konsumgütern), was etwa innerhalb der Geistes- und Sozialwissenschaften als problematisch angesehen wird.

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    Inhaltsverzeichnis

    1. Allgemein
    2. Entwicklung
    3. Kritik und Ausblick

    Allgemein

    In der Konsumgesellschaft werden Bedürfnisse vor allem über den Konsum befriedigt, also über die Inanspruchnahme bzw. den Verbrauch von Dienstleistungen und Produkten (Konsumgütern), was etwa innerhalb der Geistes- und Sozialwissenschaften als problematisch angesehen wird. Der Konsument ist Mitglied und Träger der Konsumgesellschaft, wobei er in dieser Opfer und Täter zugleich ist, ein Spielball der politischen und wirtschaftlichen Interessen ebenso wie eine Triebfeder der persönlichen, ungehemmten Leidenschaften, die freilich auch Lust und Glück bedeuten können. Ein Resultat der Konsumgesellschaft ist der Überkonsum.

    Entwicklung

    Während Konsum schon in der Antike eine wichtige Rolle für Einzelne spielt und in Mittelalter und früher Neuzeit durch sich ausweitende Handelsbeziehungen eine immer größere Bedeutung gewinnt, entsteht die Konsumgesellschaft im engeren Sinne erst im 18. Jahrhundert. Die erstarkende Industrie stellt ein umfangreiches Angebot bereit, das durch eine mittels Werbung angetriebene Nachfrage weiter wächst. Neuartige Bedürfnisse werden künstlich erzeugt. Kaufkräftige Gesellschaftsschichten leben im Wohlstand und teilweise über ihre Verhältnisse, was in Verschuldung und Abhängigkeit mündet. Die Massenproduktion belastet Umwelt und Natur.

    Kritik und Ausblick

    Die Wirtschaftsethik untersucht Strukturen und Faktoren der Konsumgesellschaft in moralischer Hinsicht, die Unternehmensethik die Verantwortung von Betrieben mit Blick auf Manipulation von Kunden sowie Ausbeutung, Umweltzerstörung und Klimawandel, auch unter Berücksichtigung von Maßnahmen der Corporate Social Responsibility (CSR). Die Konsumentenethik widmet sich der Rolle des Konsumenten in der Konsumgesellschaft, insbesondere wiederum seiner Verantwortung in Bezug auf Ausbeutung, Umweltzerstörung und Klimawandel. Umwelt- und Tierethik stärken die Argumentationsbasis für Werte und Rechte nichtmenschlicher Lebewesen, damit ihre vorbehaltlose Unterordnung unter menschliche Zwecke vermieden werden kann.

     

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