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Wohlstand

Definition: Was ist "Wohlstand"?

Wohlstand ist ein bestimmtes Maß an Wohlhabenheit (materieller Wohlstand, auch Lebensstandard) und Wohlbefinden (immaterieller Wohlstand). Man lebt im Wohlstand, wenn man in wirtschaftlicher Hinsicht zumindest abgesichert oder sogar überdurchschnittlich ausgestattet ist und eine gewisse Macht über die Umstände hat.

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Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    Inhaltsverzeichnis

    1. Allgemein
    2. Entwicklung
    3. Kritik und Ausblick

    Allgemein

    Wohlstand ist ein bestimmtes Maß an Wohlhabenheit (materieller Wohlstand, auch Lebensstandard) und Wohlbefinden (immaterieller Wohlstand). Man lebt im Wohlstand, wenn man in wirtschaftlicher Hinsicht zumindest abgesichert oder sogar überdurchschnittlich ausgestattet ist und eine gewisse Macht über die Umstände hat. Wohlstandsgesellschaften gab es bereits in der Frühgeschichte der Menschheit, oder wenigstens Gruppen, in denen Wohlstand herrschte, ebenso in der frühen Neuzeit in warmen Ländern und wirtlichen Landstrichen, wobei etwa Erzählungen zum leichten Leben in der Südsee auch Romantisierungen und Idealisierungen darstellen. Wohlstand ist ein Aspekt der Kultur, unter der das vom Menschen materiell und immateriell Geschaffene verstanden wird, und der Zivilisation, in der Grundbedürfnisse einfach und bequem befriedigt werden.

    Entwicklung

    Jäger und Sammler konnten sporadisch bereits Wohlstand erwerben. Systematisch geschieht dies in der Landwirtschaft mit Hilfe der Kultivierung von nichtmenschlichen Lebewesen. Die Arbeit erwächst in der Industrie- und Informationsgesellschaft zur Säule des Wohlstands, über lange Zeit und bis in die Gegenwart z. T. freilich lediglich für eine Elite, die z. B. von Arbeitsteilung profitiert. Der Utilitarismus plädiert für das größte Glück der größten Zahl, was man mit dem Wohlstand der Nationen (den bereits Adam Smith in seinem gleichnamigen Werk von 1776 behandelte, mit durchaus kritischer Sicht auf die Arbeitsteilung) und Gesellschaften zusammenbringen kann. Wirtschaftswissenschaften, Soziologie, Psychologie und Philosophie erforschen das Glück u.a. mit Blick auf den Zusammenhang von Verdienst und Wohlbefinden. Gemessen wird Wohlstand über das Bruttoinlandsprodukt, das Pro-Kopf-Einkommen, den Human Development Index usw.

    Kritik und Ausblick

    Wohlstand kann als Voraussetzung oder Bestandteil eines guten Lebens gesehen werden. Mit ihm gehen allerdings Ausbeutung, Überkonsum, Klimawandel und Umweltzerstörung einher. Bereits in der Antike und im Mittelalter kommt es zur Abholzung von Wäldern und zur Versklavung von Mensch und Tier zugunsten der Vermehrung des Wohlstands. Nicht nur die Wirtschaftsethik hinterfragt es, wenn dieser über das Bruttoinlandsprodukt gemessen wird. Die Tierethik zeigt auf, wie unsere Macht die Ohnmacht unserer Mitwesen nach sich zieht, die Umweltethik, wie der Wohlstand als Ausdruck der Kultur der Natur schadet. Mehr und mehr wird erkannt, dass immaterieller Wohlstand zwar mit materiellem Wohlstand zusammenhängt, man sich von diesem aber auch zu lösen vermag, und dass das Glück aller vermehrt werden muss, nicht zuletzt von ehemals oder immer noch Ausgebeuteten und Versklavten, unter Einschluss der Tiere, die man keineswegs bloß vom Leid (das das Leiden beinhaltet) befreien sollte.

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