Schleier der Unwissenheit
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engl. veil of ignorance (J. Rawls); 1. Begriff: In einer hypothetischen Urvertragssituation stimmen die Gesellschaftsmitglieder über die Regeln ab, die künftig in ihrer Gemeinschaft gelten sollen (s. Konstitutionenökonomik, konstitutionelle Ebene). Faire Regeln (Rawls) werden für die Gesellschaft dann gefunden, wenn unter einem Schleier der Unwissenheit oder des Nichtwissens abgestimmt wird. Die Gesellschaftsmitglieder abstrahieren dann von ihrer konkreten Situation im Status quo und einigen sich auf die Regeln, die den schwächsten Gesellschaftsmitgliedern die beste Situation ermöglich. Der Nutzen der gesamten Gesellschaft ist immer nur so hoch, wie der Nutzen des Mitglieds mit dem geringsten Nutzenwert. Alle wirtschaftspolitischen Maßnahmen sind daran zu messen, in welchem Ausmaß sie den Nutzen dieses Mitglieds erhöhen.
2. Alternative: Die utilitaristische Konzeption von J. Bentham, nach der sich der gesellschaftliche Nutzen als Summe der Individualnutzen ergibt.
Vgl. auch Gerechtigkeit.