Effectuation
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Herbeiführung. 1. Begriff: Ausdruck aus dem Bereich der Entrepreneurship-Forschung geprägt durch die ursprüngliche Forschungsarbeit von Saras D. Sarasvathy. Der Effectuation-Ansatz beschreibt eine von (erfahrenen) Entrepreneuren eingesetzte Vorgehensweise zur Lösung von Problemen und zur Entscheidungsfindung. Bietet ein Entrepreneur a) neue Produkte in einem neuen Markt, oder
b) ein neues Produkt in einem etablierten Markt, oder
c) ein etabliertes Produkt in einem neuen Markt an, erhält er die Möglichkeit, den Markt zu gestalten bzw. zu steuern.
2. Merkmale: Der Effectuation-Ansatz basiert auf der Annahme, dass Marktprognosen für die in a) bis c) beschriebenen Szenarien nicht getroffen werden können, da die Zukunft nicht vorhersehbar, wohl aber gestaltbar ist. Effectuation beschreibt einen dynamischen und interaktiven Prozess, der es erlaubt, neue Artefakte (künstlich herbeigeführte Veränderungen oder Bedingungen) zu erschaffen. Weitere Merkmale des Effectuation-Ansatzes sind, dass der Entrepreneur seine Entscheidungen aufgrund der ihm zur Verfügung stehenden Ressourcen trifft und gezielt versucht, Partnerschaften mit Stakeholdern einzugehen, um seine Geschäftsidee umzusetzen. Entscheidungen trifft er nicht im Hinblick auf eine zu erwartende Rendite, sondern abhängig von seiner Verlusterwartung im Rahmen einer vorher definierten individuellen Grenze. Unwägbarkeiten versucht er nicht durch strikte Planung zu vermeiden, sondern für sich und seine Geschäftsidee gewinnbringend zu nutzen und reagiert dementsprechend flexibel auf Veränderungen.
3. Einschränkungen: In etablierten Märkten mit etablierten Produkten ist der Effectuation-Ansatz quasi bedeutungslos, bzw. kommt nicht zur Anwendung, da in einem solchen Umfeld Marktprognosen von ausreichender Verlässlichkeit getroffen werden können, die Gestaltungs- und Steuerungsmöglichkeiten jedoch als gering angesehen werden müssen. Der Effectuation-Ansatz bildet somit einen Gegenpol zur strategischen Planung.
Vgl. auch Entrepreneurship.