Chaebol
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südkoreanisches Unternehmensnetzwerk, das Unternehmen aus einer Vielzahl unterschiedlicher Branchen umfasst. Insgesamt existieren in Südkorea etwa 30 große Unternehmensnetzwerke, die als Chaebol klassifiziert werden können (u.a. Hyundai, Samsung, LG). Chaebols sind grundsätzlich in Familienbesitz. Die Chaebolfamilie übt die auf Clanstrukturen und Eigentum basierende Kontrolle über das Netzwerk aus. An der Spitze steht der sog. „Chongsu“ (Vorsitzende). Zahlreiche Spitzenpositionen im Chaebol werden von Familienmitgliedern eingenommen, wobei Familienzugehörigkeit im Sinne von „Blutsverwandtschaft“ zu verstehen ist. Weitere Charakteristika von Chaebols sind geringe Kapitalbeteiligungen an den einzelnen Netzwerkunternehmen und eine stark kreditbasierte Kapitalstruktur.
Generell sind Transaktionen mit Unternehmungen außerhalb des Chaebols auf wenige Bereiche beschränkt. Die Kontrolle durch die Chaebolfamilie ist das wichtigste Unterscheidungskriterium zu japanischen Keiretsus, die auch von außerhalb der Familie stammenden Managern geführt werden. Chaebols sind stärker hierarchisch aufgebaut und die Entscheidundungsfindung hat ausgesprochen vertikalen Charakter. Im Gegensatz zu Keiretsus sind das Senioritätsprinzip und lebenslange Beschäftigungsverhältnisse für Beschäftige im Unternehmensnetzwerk weniger ausgeprägt. Außerdem befinden sich Keiretsus größtenteils im Besitz der Netzwerkunternehmen.––Vgl. auch internationale Unternehmensnetzwerke.