Bildungsparadox
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Als Bildungsparadox wird in den Sozialwissenschaften die empirisch beobachtbare Situation beschrieben, dass eine Steigerung des gesellschaftlichen Bildungsniveaus (z.B. durch steigende Anteile von Absolventen höherer Schulen, höhere Studierendenraten etc.) mit einer Entwertung der Bildungsabschlüsse einhergeht. Damit sinkt einerseits die Wahrscheinlichkeit, mit einem hohen Bildungsabschluss eine adäquate Beschäftigungsposition bzw. einen entsprechenden Sozialstatus zu erreichen, gleichzeitig steigt jedoch der Druck auf die Gruppe der Geringqualifizierten. Höhere Bildungsabschlüsse verlieren im Zuge der Bildungsexpansion also ihre gesellschaftliche Selektionsfunktion, diese wird jedoch durch andere Merkmale substituiert (so beispielsweise durch herkunftsabhängige Faktoren wie persönliche/familiäre Netzwerke, Habitus, usw.).