Konditionieren
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ein v.a. in verschiedenen Lerntheorien (Behaviorismus) gebräuchliches Konstrukt, das auf die Verbindung verschiedener Elemente aufgrund spezifischer Erfahrungen hinweist.
1. Innerhalb der Theorie des klassischen Konditionierens (V. Pawlow) werden zwei Reize aufgrund ihrer räumlichen oder zeitlichen Nähe miteinander verbunden. Wird ein neutraler Reiz, der zunächst für das Individuum keine Bedeutung hat, häufig zusammen mit einem unbedingten Reiz, der angeborenermaßen oder aufgrund von Vorerfahrung eine bestimmte Reaktion auslöst, dargeboten, so löst schließlich auch der ursprünglich neutrale Reiz die gleiche Reaktion aus. Der neutrale Reiz wurde konditioniert.
2. Im Rahmen der Theorie des instrumentellen Konditionierens (E. Thorndike) bzw. der sehr ähnlichen des operanden Konditionierens (B.F. Skinner) geht es um den Aufbau der Verbindung eines Reizes mit einer Reaktion. Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Reaktion auf den Reiz erhöht sich, wenn die Konsequenzen, die der Reaktion folgen, für das Individuum positiv sind (Verstärkungsprinzip).
3. Die positive Konsequenz auf das Verhalten muss nicht beim Individuum selbst auftreten; es kann sie auch bei anderen Personen beobachten. Wird aus dieser Beobachtung sichtbar, dass die beobachtete Person mit einem bestimmten Verhalten zu einem Ergebnis gelangt, das auch für die beobachtende Person positiv wäre, so wird diese mit größerer Wahrscheinlichkeit das entsprechende Verhalten zeigen. Man spricht dann von Modelllernen oder stellvertretender Verstärkung (A. Bandura).