Krisengeschichte
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1. Anfänge: Krisen im Sinn von wirtschaftlichen Katastrophen gibt es seit langem, z.B. Tulpenspekulation in Holland (1634–1637), Überspekulation um die Mississippi-Gesellschaft in Frankreich (1717–1719), Südsee-Gesellschaft in England (1719–1720), Nordeuropäische Kreditkrise (1763), durch Kontinentalsperre ausgelöste Warenhandelskrise in England (1810), Missernten 1845/46 in Deutschland.
2. Weltweite Krise: Erstmalig 1859, ausgehend von den USA. Sie löste eine bis dahin beispiellos lange Aufstiegsphase ab und beruhte auf Kapitalmangelerscheinungen bei gleichzeitiger Überproduktion.
3. Von da an ist Krisengeschichte im eigentlichen Sinn Konjunkturgeschichte, da sich die konjunkturelle Entwicklung (Konjunktur) der Marktwirtschaften immer deutlicher offenbarte und die Krise nicht länger als isolierte Erscheinung bewertet wurde. Insbesondere die Globalisierung der Handelsströme und der Kapitalmärkte erzeugten die globale Anfälligkeit für Krisen.