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Lockdown light
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Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon
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auch Mini-Lockdown, Teil-Lockdown (Wellenbrecher oder Wellenbrecher-Shutdown) oder engl. Circuit-Breaker genannt, wurde im Herbst 2020 in Deutschland umgesetzt, um in der COVID-19-Pandemie die Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus zu verlangsamen. Ein vollständiges Herunterfahren des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft wie im Frühjahr 2020 (sog. Lockdown) sollte in Deutschland vermieden werden, regionale Lockdowns werden allerdings durchgeführt und für angemessen gehalten. Diese werden neben dem Lockdown light umgesetzt, z.B. in den Landkreisen Berchdesgadener Land, Rottal-Inn, Passau (Bayern), Hildburghausen (Thüringen) und Flensburg (Schleswig-Holstein).
1. Ziel und Zweck:
Ein Lockdown light oder Mini-Lockdown soll zeitlich stark abgegrenzt landesweit Kontaktbeschränkungen der Menschen im öffentlichen Leben erreichen (kurzfristige Schließung von Bars, Restaurants, Freizeitparks, Kinos, Theatern, Bibliotheken, Fitnesscentern, Schwimmbädern, etc.), um die Infektionsketten zu unterbrechen und das exponentielle Wachstum der positiv getesteten Patienten zu verringern. Beim Mini-Lockdown sollen die Schulen und Kindergärten offen gehalten und die Wirtschaft weniger stark eingeschränkt werden. Ein Lockdown light kann auch mit einem Zeitplan oder Terminkalender verbunden werden, so dass sich Lockdown-Phasen mit Öffnungsphasen abwechseln, sofern diese Pausen mit Blick auf das Infektionsgeschehen gerechtfertigt sind.
2. Vorbild und Erfolge:
In Großbritannien wurde der sog. "Circuit-Breaker" entwickelt und der Lockdown light in Nordirland, Schottland und Wales aber auch in Österreich umgesetzt. Zuvor wurde er erfolgreich in Singapur und Neuseeland eingesetzt.
3. Teil-Erfolg in Deutschland und Übergang in einen harten Lockdown:
In Deutschland wird die erste Lockdown-Light-Phase vom 2.11.2020 bis 30.11.2020 durchgeführt und zunächst bis 20.12.2020 und bis 10.1.2021 verlängert. Mitte Dezember 2021 wird deutlich, dass der Lockdown light nur teilweise erfolgreich gewesen ist (das exponentielle Wachstum wurde gebrochen, aber die Zahlen pendeln sich auf hohem Niveau bis Anfang Dezember 2020 ein - danach steigen sie wieder) und auch regional sehr unterschiedlich erfolgreich ist (im Norden und Nordwesten wirken die Maßnahmen vorwiegend und die Inzidenzzahlen sinken; v.a. in Baden-Württtemberg, Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg/Berlin steigen die Zahlen weiterhin z.T sehr stark, so dass Inzidenzwerte zwischen 400 und 600 erreicht werden). Am 13.12.2020 geht Baden-Würtemberg in einen harten Lockdown (light) mit Ausgangssperren, am 14.12.2020 geht Sachsen in den harten Lockdown und die restlichen Bundesländer gehen nach dem Beschluss der Ministerpräsidentinnen vom 13.12.2020 spätestens ab 16.12.2020 in einen harten Lockdown: Die Schulen und KiTas werden v.a. im Distanzunterricht betrieben (Homeschooling bis Weihnachten und über die Weihnachtsferien auch im Januar/Februar 2021).
Die rechtliche Umsetzung obliegt den 16 Bundesländern. Über den Erfolg und das weitere Vorgehen wurde am 5.1.2021, am 19.1.2021, am 10.2.2021 und am 3.3.2021 beraten. Der harte Lockdown (light) wurde verlängert und verschärft zunächst bis 28.3.2021. Einerseits wirkt der härtere Lockdown (light) (die Inzidenzzahlen bis etwa 50-60 im Bundesdurchschnitt, die Intensivbettenbelegung und die Todeszahlen sanken).
Andererseits setzen sich neue, infektiösere Mutationen (v.a. die sog. UK-Mutation B.1.1.7) in Europa und auch in Deutschland durch, so dass eine dritte Welle gefürchtet wird.
4. Öffnungsschritte nach dem härteren Lockdown light in Deutschland seit März 2021:
Eine breite gesellschaftliche Öffnung sollte zunächst bei 50, später erste bei stabilen Inzidenzwerten von unter 35 erfolgen - diese Inzidenzzahlen wurden Anfang März auf Inzidenzwerte bis 100 in Kombination mit Schelltests angehoben). Seit 1.3.2021 durfte das Frisörhandwerk unter starken Hygienebedingungen wieder öffenen und Schulen wurden v.a. in der Primarstufe und in Abschlussklassen wieder geöffnet (u.a. auf Wechselmodelle gewechselt). Ein komplexes Muster an Öffnungsschritten wurde in der Ministerpräsidenten-Konferenz mit der Bundeskanzlerin am 3.3.2021 beschlossen (sog. Notbremse ab 8.3.2021).
Vgl. Weltwirtschaftskrise, Wirtschaftskrise, Krise der Europäischen Union, Brexit, Impfpflicht, World Health Organization, Robert-Koch-Institut, Lockdown, Maskenpflicht, COVID-19, Corona-Virus, Corona-Bonds, Corona-Hilfen, Corona-Kabinett, Influenza-Virus, Multisystem Inflammatory Syndrome in Children (MIS-C), Pandemie, PandemiefolgenabmilderungsG, Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom (SARS), Welthandelsorganisation, Weltzollorganisation, Weltwährungsfonds, United Nations, Virus (Biologie), Virus-Erkrankung, Zoonose, Zweite Welle, Dritte Welle, FFP2-Maskenpflicht, Alltagsmasken, Mund-Nasen-Schutz, Pandemiebekämpfung, Pandemiewellen.
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