Wertorientiertes Management
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Wertorientiertes Management ist ein Managementkonzept, das in seiner ursprünglichen Form die Maximierung des Marktwerts des Eigenkapitals (engl.: shareholder value = "Aktionärswert") als Ziel der Unternehmensführung definiert. Managemententscheidungen sollen den finanziellen Interessen der Unternehmenseigentümer dienen. Insofern handelt es sich zunächst um einen normativen Ansatz der Managementlehre.
Im Laufe seiner Entwicklung hat sich der in den 1980er Jahren von Rappaport formulierte Ansatz weiterentwickelt zu einem differenzierteren Ansatz, da sich der Marktwert des Unternehmens als Steuerungsgröße für die Unternehmensentwicklung nur bedingt eignet. Neuere Ansätze des wertorientierten Managements ermitteln den Wertbeitrag für eine Periode auf Basis von vergangenheitsbezogenen Daten der Rechnungslegung z. B. als Geschäftswertbeitrag in Form des Economic Value Added (EVA) oder mittels mehrperiodischer Betrachtung des Residualgewinnes (Übergewinn) aus zukünftigem Kapitalzufluss ("Discounted Cash Flow"-Ansatz basierend auf Annahmen zu zukünftigen Einzahlungsüberschüssen). Weitere typische Kennzahlen des wertorientierten Managements sind z. B. der Cash Flow Return on Investment (CFROI) oder der Cash Value Added (CVA).
Andere Ansätze wie z. B. das sogenannte "Dresdner Modell des Wertorientierten Managements" verwenden einen multidimensionalen Wertbegriff. Das Zielsystem der Unternehmensführung des Dresdner Modells berücksichtigt auch die Erfüllung von Interessen anderer Stakeholder des Unternehmens. Damit rückt dieser Ansatz bereits von der ursprünglichen Idee des wertorientierten Managements ab und nähert sich dem Konzept des werteorientierten Managements an.