Finanzpsychologie
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1. Begriff: Ein von G. Schmölders in der Finanzwissenschaft entwickelter Ansatz, mit dem gegenüber den von den traditionellen „reinen” ökonomischen Theorien aufgestellten Verhaltenskonzepten als Prämissen ihrer Aussagen (Rationalitätskalkül der Wirtschaftssubjekte) ein realitätsnäheres Bild über die Wirkung finanzpolitischer Maßnahmen (Finanzpolitik) gewonnen werden kann. Die Finanzpsychologie versucht, das Verhalten der Wirtschaftssubjekte genauer empirisch zu beschreiben (sozialökonomische Verhaltensforschung) und von Individuen und Gruppen getätigte finanzielle Entscheidungen vor dem Hintergrund der Erkenntnisse aus Psychologie und Ökonomie zu untersuchen.
2. Anwendung: Konkret im Bereich der Steuerpsychologie (z.B. Steuerehrlichkeit) und in der Psychologie der finanzpolitischen Willensbildung; inzwischen auch allg. auf das gesamte Verhalten von Individuen und Gruppen im Finanzsektor bezogen. (Ir)rationale Entscheidungen im Finanzsektor und deren Einfluss auf die Märkte werden von der Forschungsrichtung Behavioral Finance (verhaltensorientierte Finanzierungslehre) untersucht.