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Implizit Association Test

(weitergeleitet von IAT)
Definition: Was ist "Implizit Association Test"?

Verfahren zur Messung von impliziten Assoziationen bzw. Einstellungen bei Menschen.

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Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    1. Begriff: Ursprünglich aus der Sozialpsychologie stammendes Instrument zur Messung individueller Unterschiede in der automatischen Aktivierung von evaluativen oder semantischen Assoziationen. Computergestütztes Testverfahren, welches auf einer Kombination von semantischem und affektivem Priming basiert. Kurzform: IAT; Anwendung mittlerweile in fast allen Bereichen der Psychologie. In der Marketing- und Konsumentenforschung zur Messung von impliziten (unbewussten) Einstellungen verwendet.

    2. Versuchsaufbau: In einer computergestützten Diskriminationsaufgabe, sollen Stimuli zweier dichotomer Dimensionen so schnell wie möglich kategorisiert werden. Besteht aus fünf Phasen:
    (1) Zunächst lernen die Probanden zwei Varianten eines Einstellungsobjektes (Traget Concept) zu unterscheiden und müssen auf visuelle oder auditive Präsentationen der beiden Varianten mit dem Drücken unterschiedlicher Tasten reagieren; z.B. Marke A rechte Taste und Marke B linke Taste.
    (2) Es erfolgt eine Unterscheidung zwischen negativen und positiven Attributen als Bewertungskriterium; z.B. angenehme und unangenehme Wörter.
    (3) Kombination zwischen Phase 1 und 2 (Initial Combined Task). Auf die Präsentation der Marke A muss ebenso wie auf die angenehmen Wörter mit dem rechten Tastendruck, auf Marke B und unangenehme Wörter mit dem linken Tastendruck reagiert werden.
    (4) Umkehrung der Reaktionsaufgabe aus Phase 1 für die Einstellungsobjekte (Reversed Target-Concept Discrimination). Reagieren auf Marke A mit der linken Taste und Marke B mit der rechten Taste.
    (5) Abschluss durch Umkehrung der dritten Phase (Reversed Combination Task).

    3. Ergebnisinterpretation: Ist die implizite Einstellung des Probanden zur Marke A positiv und zur Marke B negativ, wird der Proband die Aufgabe schneller und mit weniger Fehlern bewältigen, wenn die angenehmen Attribute und Marke A auf der gleichen Taste liegen. Gleiches gilt für Marke B mit den negativen Assoziationen.

    4. Bewertung: Der IAT weist eine hohe interne Konsistenz auf und gilt als valide in Bezug auf die Übereinstimmung mit parallel erhobenen verbalen Daten. Das Testverfahren ist sehr robust und leicht einsetzbar sowie beständig gegenüber Artefakten und Einflüssen durch den Experimentalablauf. Die computergestützten Untersuchungen können somit auch außerhalb des Labors durchgeführt werden. Der Anwendungsbereich des IAT in der Forschung ist sehr flexibel.

    5. Kritik: Probanden sind grundsätzlich in der Lage, Ergebnisse und Reaktionen willentlich zu beeinflussen. Werden die Reaktionen so angepasst, dass diese innerhalb der vom Test akzeptierten Reaktionszeit liegen, sind die verfälschten Testreihen von den unverfälschten nicht mehr zu unterscheiden. Kritiker warnen davor, den IAT zur Messung von Einstellungen zu neuen und den Probanden unbekannten Sachverhalten und Objekten zu nutzen.

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    Greenwald, A. G./McGhee, D. E./Schwartz, J. L. K.: Measuring Individual Differences in Implicit Cognition: The Implicit Association Test
    Vol. 74, No. 6, 1998, S. in: Journal of Personality and Social Psychology, S. 1464-1480
    Gawronski, B. / Conrey, F. R.: Der implizite Assoziationstest als Maß automatisch aktivierter Assoziationen: Reichweite und Grenzen
    Ausgabe 55, Heft 3, 2004, S. in: Psychologische Rundschau, S. 118-126

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