TARGET
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Abk. für Trans-European Automated Real-Time Gross-Settlement Express Transfer System. TARGET war bis November 2007 das Echtzeit-Bruttozahlungssystem des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB) - auf Englisch ausgedrückt: Real-Time Gross-Settlement System (RTGS-System). Es setzte sich als dezentral konzipiertes Zahlungssystem aus den Echtzeit-Bruttozahlungssystemen der nationalen Zentralbanken (NZB) fast aller EU-Mitgliedsstaaten und dem Zahlungsverkehrsmechanismus der Europäischen Zentralbank (EPM) zusammen. Mit der Schaffung von TARGET wurde zum 1.1.1999 eine wesentliche Voraussetzung für die Funktionsweise der supranationalen Euro-Geldpolitik geschaffen. Denn nur durch ein einheitliches Verfahren für die Verarbeitung grenzüberschreitender Zahlungen in Euro war es möglich, geldpolitische Impulse ohne Zeitverzögerung in die nationalen Zahlungskanäle zu schleusen. Neben der Dezentralität gilt mit der ebenfalls im EU-Vertrag verankerten Subsidiarität ein weiteres Prinzip, welches das Systemdesign von TARGET geprägt hatte. TARGET orientierte sich in seiner Struktur an einem dezentralen Korrespondenz-Zentralbankmodell; die nationalen RTGS-Systeme und der EPM waren über das Interlinking-System miteinander verknüpft. Das Interlinking-System bestand aus einem gemeinsamen, SWIFT-basierten Kommunikationsnetz (SWIFT) sowie weiterer, gemeinsam im ESZB vereinbarter Verfahren.
Nach der sukzessiven Inbetriebnahme einer neuen TARGET-Generation, TARGET2, wurde das "alte" TARGET-Verfahren Mitte Mai 2008 endgültig eingestellt.