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Brain-Computer-Interface

Definition: Was ist "Brain-Computer-Interface"?

Ein Brain-Computer-Interface (BCI), dt. "Gehirn-Computer-Schnittstelle" oder "Hirn-Computer-Schnittstelle", ist eine spezielle Mensch-Maschine-Schnittstelle oder auch Tier-Maschine-Schnittstelle. Die elektrische Aktivität des Gehirns wird nichtinvasiv mittels Elektroden auf der Haut (Haube auf dem Kopf) oder invasiv mittels implantierter Elektroden aufgezeichnet und dann mit einem Computer analysiert und in Steuersignale transformiert. Die Methode ist die Elektroenzephalografie (EEG), die zu einem Elektroenzephalogramm (ebenfalls EEG abgekürzt) führt.

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Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    Inhaltsverzeichnis

    1. Allgemein
    2. Anwendungen
    3. Kritik und Ausblick

    Allgemein

    Ein Brain-Computer-Interface (BCI), dt. "Gehirn-Computer-Schnittstelle" oder "Hirn-Computer-Schnittstelle", ist eine spezielle Mensch-Maschine-Schnittstelle oder auch Tier-Maschine-Schnittstelle. Die elektrische Aktivität des Gehirns wird nichtinvasiv mittels Elektroden auf der Haut (Haube auf dem Kopf) oder invasiv mittels implantierter Elektroden aufgezeichnet und dann mit einem Computer analysiert und in Steuersignale transformiert. Die Methode ist die Elektroenzephalografie (EEG), die zu einem Elektroenzephalogramm (ebenfalls EEG abgekürzt) führt. Alternativ wird die magnetische Aktivität aufgezeichnet (mittels MEG) oder die hämodynamische Aktivität (Blutfluss in den Gefäßen) gemessen (mittels fMRI oder NIRS). Der Einsatz von BCI kann mit Human Enhancement bzw. Animal Enhancement zusammenhängen und in die Manifestation von Cyborgs münden.

    Anwendungen

    Ein Brain-Computer-Interface wird etwa zur Steuerung eines Roboterarms, eines Rollstuhls oder eines Computerspiels genutzt. Die Vorstellung eines bestimmten Verhaltens löst feststellbare und messbare Veränderungen der elektrischen Aktivität des Gehirns aus. Wenn man bspw. in Gedanken eine Hand oder einen Fuß bewegt, wird der motorische Kortex aktiviert. Beide Teile der Gehirn-Computer-Schnittstelle lernen, welche Veränderungen der elektrischen Aktivität mit welchen Vorstellungen korrelieren. Man spricht bei diesen Anwendungen von passiven BCI. Bei aktiven BCI findet eine aktive Beeinflussung der elektrischen Aktivität des Gehirns statt. So soll etwa ein Proband etwas riechen, ohne dass ein Geruch vorhanden ist. Dazu verwendet man elektrische oder magnetische Impulse. Solche Möglichkeiten spielen für die Soziale Robotik und für Virtual Reality eine Rolle.

    Kritik und Ausblick

    Mit Brain-Computer-Interfaces kann man eine Optimierung im Alltag, am Arbeitsplatz und in der Schule oder Hochschule erzielen, die persönliche Autonomie verbessern und die Kommunikationsfähigkeit herstellen. Aus Sicht der Ethik kann man hier durchaus Chancen ausmachen. Theoretisch kann man sich auch in geistiger und sittlicher Hinsicht steigern, z.B. durch direkten Zugriff auf KI-Systeme und moralische Maschinen – das ist aber momentan Science-Fiction, da die Daten nicht zurückgespeist werden können. Risiken sind aus Sicht der Informationsethik die Überwachung von Personen, etwa die Kontrolle darüber, ob jemand aufmerksam oder schläfrig ist, und das Abgreifen von persönlichen Daten (Messwerten) und anderen Daten (wie Passwörtern), aus Sicht der Medizinethik die Verletzung des Gehirns bei invasiven Verfahren, die Veränderung des Gehirns bei aktiven BCI und die Beeinträchtigung der sensorischen und motorischen Fähigkeiten. Die Wirtschaftsethik (speziell die Unternehmensethik) nimmt sich der Frage an, inwieweit Gehirn-Computer-Schnittstellen in Produktion, Logistik und Büro eingesetzt werden können und sollen.

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    Mindmap "Brain-Computer-Interface"

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