Open Educational Resources
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Begriff
Open Educational Resources (OER) sind Bildungsmaterialien jeglicher Art und in jedem Medium, die unter einer offenen Lizenz (etwa Creative Commons oder GNU General Public License) veröffentlicht werden. Diese ermöglicht den kostenlosen (mehrheitlich insgesamt bedingungslosen) Zugang sowie die kostenlose Nutzung, Bearbeitung und Verbreitung durch andere Personen und Gruppen ohne oder mit geringfügigen Einschränkungen. Dabei bestimmen die Urheber – gemeinnützige Organisationen, Hochschulen und Unternehmen sowie Privatpersonen – selbst, welche Nutzungsrechte sie einräumen und welche Rechte sie sich vorbehalten. OER können sowohl Lehr- als auch Lernmaterialien sein und damit unterschiedliche Funktionen im formalen und informellen Lernen erfüllen.
Entwicklung und Beispiele
Die UNESCO hat den Begriff "Open Educational Resources" ab dem Jahre 2002 geprägt. Sie schreibt auf ihrer deutschsprachigen Website: "Open Educational Resources können einzelne Materialien, aber auch komplette Kurse oder Bücher umfassen. Jedes Medium kann verwendet werden. Lehrpläne, Kursmaterialien, Lehrbücher, Streaming-Videos, Multimedia-Anwendungen, Podcasts – all diese Ressourcen sind OER, wenn sie unter einer offenen Lizenz veröffentlicht werden" (Website UNESCO). Die OER World Map versucht ein weltweites Bild der OER-Bewegung zu zeichnen. Über sie kommt man auf zahlreiche Institutionen und Ressourcen auch im deutschsprachigen Raum, etwa die Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet (ZUM) mit ihren Unterrichtsmaterialien oder die Technische Universität Darmstadt mit ihren Vorlesungen aus den Geistes-, Natur- und Ingenieurwissenschaften.
Kritik und Ausblick
Die UNESCO "sieht in OER eine Chance zur Förderung von Wissensgesellschaften und zur Förderung von Bildung für alle Menschen weltweit". "OER verfügen über das Potenzial, Bildungsqualität zu verbessern sowie Dialog, Verbreitung von Wissen und Kapazitätsaufbau zu fördern" (Website UNESCO). Allerdings kann man über OER auch Falschinformationen und Pseudowissen weitergeben, und es können Anbieter mit fragwürdigen Qualifikationen und Ambitionen auf dem Bildungsmarkt erscheinen. Zertifizierung und Akkreditierung vermögen dieses Problem abzuschwächen, sind aber nicht für alle Beteiligten eine Option. Die Informationsethik findet auf diesem Gebiet zahlreiche Forschungsgegenstände, etwa die Sicherstellung der Qualität oder die Vertrauenswürdigkeit der Quelle der Information, die Gewährleistung der Informationsfreiheit sowie die Überwindung des digitalen Grabens. Die Rechtswissenschaft widmet sich in diesem Zusammenhang u.a. dem Urheber- und dem Lizenzrecht.