Ultimatumspiel
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1. Begriff: Bezeichnung für ein Spiel aus der experimentellen Wirtschaftsforschung.
2. Das Ultimatumspiel stellt einen Spezialfall einer bilateralen Verhandlung dar. Ein Akteur, Spieler 1, macht zunächst ein Angebot über die Aufteilung eines vorgegebenen Geldbetrags, das Spieler 2 anschließend annehmen oder ablehnen kann. Akzeptiert er den Vorschlag von Spieler 1, so wird dieser umgesetzt und an die Spieler ausgezahlt. Lehnt er jedoch ab, so erhalten beide Spieler nichts.
3. Bedeutung: Die ökonomische Standardtheorie sagt aus, dass Spieler 2 jeden Betrag annehmen wird, der strikt größer als Null ist. Spieler 1 antizipiert dies und bietet Spieler 2 folglich die kleinstmögliche zulässige Geldmenge (ein Cent) an und beansprucht den Rest für sich. In Laborexperimenten wird regelmäßig ein völlig anderes Verhalten festgestellt: Individuen lehnen als Teilnehmer mit der Rolle des Spielers 2 häufig Beträge ab, die eine zu einseitige Auszahlungsverteilung beinhalten. Spieler vom Typ 1 antizipieren dies richtig und bieten deshalb i.Allg. Beträge zwischen 35 - 50 Prozent an. Zur Erklärung des Verhaltens der Teilnehmer werden häufig soziale Präferenzen verwendet.
Vgl. auch extensive Form, Teilspielperfektheit.