Direkt zum Inhalt

Virtual Water

Definition: Was ist "Virtual Water"?

Virtual Water (auch Water Footprint genannt) ist ein Verfahren der Ökobilanzierung. Die virtuelle Frischwassermenge, die für die Herstellung eines Produktes bzw. einer Dienstleistung benötigt wird, kann mithilfe der Methode dargestellt werden.

GEPRÜFTES WISSEN
Über 200 Experten aus Wissenschaft und Praxis.
Mehr als 25.000 Stichwörter kostenlos Online.
Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon

zuletzt besuchte Definitionen...

    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    1. Begriff: Virtual Water (auch Water Footprint genannt) ist ein Verfahren der Ökobilanzierung (Ökobilanz). Die virtuelle Frischwassermenge, die für die Herstellung eines Produktes bzw. einer Dienstleistung benötigt wird, kann mithilfe der Methode dargestellt werden.

    2. Variante: Auch Länder und Regionen können, durch die Betrachtung von Wasserimport und -export, bewertet werden. Diese Methode wird mit dem Begriff Virtual Water Trade bezeichnet.

    3. Entstehung: Die Methode Virtual Water wurde in den 1990er-Jahren von Allan (vgl. Allan, J.A. 1998) eingeführt. Sein Ziel war es, den Wasserverbrauch von Produkten über ihren gesamten Lebenszyklus aufzuzeigen und Implikationen für die Wirtschaft zu generieren.

    4. Geltungsbereich und Systemgrenze: Die Methode Virtual Water kann weltweit mit den Systemgrenzen "Cradle-to-Gate" (Cradle-to-Cradle) angewendet werden.

    5. Bewertungsobjekt und Bewertungsgröße: Die Methode Virtual Water bezieht sich auf einzelne Produkte bzw. Dienstleistungen. Der Virtual Water Trade hingegen betrachtet die Auswirkungen des Handels mit diesen Produkten bzw. Dienstleistungen auf einzelne Regionen. Bei beiden Verfahren ist die Bewertungsgröße der virtuelle Wasseranteil. Dieser entspricht der während aller Herstellungsphasen verbrauchten Wassermenge.

    6. Ziele und Annahmen: Einerseits sollen durch die Methode die Wasserintensitäten von Produkten und Dienstleistungen verdeutlicht werden. Der tatsächliche Anteil ist gegenüber dem virtuellen Anteil zumeist verschwindend gering. Die Methode Virtual Water Trade zielt außerdem auf eine gleichmäßigere Verteilung der Ressource Wasser auf der Erde ab. Die beiden Methoden abstrahieren alle anderen negativen Umweltauswirkungen.

    7. Vorgehensweise: a) Virtual Water: Zunächst werden die einzelnen Produktionsschritte und deren Wasserbedarf ermittelt. Danach wird eine Allokation des Wasserbedarfs auf die gesamte Produktion durchgeführt. Zuletzt wird der gesamten Wasserbedarfs für die einzelnen Produkte aggregiert.
    b) Virtual Water Trade: In einem ersten Schritt muss die Virtual Water Balance einer Region berechnet werden. Diese ist als der Nettoimport an virtuellem Wasser definiert. Der Nettoimport setzt sich aus dem Bruttoimport minus des Bruttoexports zusammen.

    8. Ergebnis: Die Ergebnisse der Methoden stellen den gesamten Wasserbedarf, der für die Produktion eines Produkten bzw. einer Dienstleistung benötigt wurde, dar. Die Einheit der Ergebnisse lautet km³/Jahr.

    9. Kritische Würdigung: Die Methoden verdeutlicht den Wasseraufwand bei der Produktion. Die Methode Virtual Water Trade stellt außerdem einen politisch-strategischen Ansatz dar. Problematisch ist jedoch, dass andere ökologische Auswirkungen nicht berücksichtigt werden. Hierzu zählen auch die nicht berücksichtigten Trade Offs zwischen Energie und Wasser. Die praktische Anwendung des Virtual Water Trades wird außerdem z.B. durch Subventionen und Einfuhrbestimmungen gehemmt.

    Mit Ihrer Auswahl die Relevanz der Werbung verbessern und dadurch dieses kostenfreie Angebot refinanzieren: Weitere Informationen

    Mindmap "Virtual Water"

    Hilfe zu diesem Feature
    Mindmap Virtual Water Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/virtual-water-52390 node52390 Virtual Water node42805 Ressource node52390->node42805 node52301 Cradle-to-Cradle node52390->node52301 node39913 Lebenszyklus node52390->node39913 node44115 Ökobilanz node52390->node44115 node45598 Produktionsfaktoren node42805->node45598 node44998 Output node49202 Verbrauchsgüter node33138 Effektivität node52301->node44998 node52301->node49202 node52301->node33138 node28972 Abfall node52301->node28972 node41120 Konflikt node41120->node42805 node41203 Nachhaltigkeit node41203->node42805 node54080 Wirtschaft node54080->node42805 node52378 Kumulierter Energieaufwand (KEA) node29637 Absatz node39913->node29637 node50819 Umweltmanagement node50819->node44115 node52300 CO2-Fußabdruck node28775 ABC-Analyse node44115->node52378 node44115->node52300 node44115->node28775 node42402 Produktionsprogrammplanung node42402->node39913 node44081 Portfolio-Analyse node44081->node39913 node100360 Influencer node100360->node39913
    Mindmap Virtual Water Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/virtual-water-52390 node52390 Virtual Water node39913 Lebenszyklus node52390->node39913 node44115 Ökobilanz node52390->node44115 node42805 Ressource node52390->node42805 node52301 Cradle-to-Cradle node52390->node52301

    News SpringerProfessional.de

    Literaturhinweise SpringerProfessional.de

    Bücher auf springer.com

    Sachgebiete