Geldmengenziel
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Festlegung einer geplanten Geldmengensteigerung, die als stabilitätsgerecht angesehen wird und an einem sog. Referenzwert, der sich an dem weit gefassten Geldmengenaggregat M3 (Geldmenge) orientiert, quantifiziert wird. Das Europäische System der Zentralbanken (ESZB) orientiert sich bei der Ableitung des Geldmengenziels an den Vorstellungen einer potenzialorientierten Geldpolitik (potenzialorientierte Wirtschaftspolitik). Der Referenzwert wird aus der Summe von drei Komponenten gebildet:
(1) Dem mittelfristigen Trendwachstum des realen Bruttoinlandsproduktes,
(2) der Änderung der Umlaufsgeschwindigkeit von M3 und
(3) der mit dem Ziel der Preisniveaustabilität vereinbaren Steigerung des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI). Letzterer Bestandteil ist mit dem von der Deutschen Bundesbank angewendeten Konzept des normativen Preisanstiegs (bis 1984 fand die Sprachregelung des unvermeidlichen Preisanstiegs Anwendung) vergleichbar, das die von der Bundesbank in der mittleren Frist maximal zu tolerierende Inflationsrate bei zwei Prozentpunkten geldpolitisch operationalisierte und das auch von der EZB in gleicher Weise übernommen wurde.