Transferansatz
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Ansatz zur Erklärung der personalen intratemporalen Verteilungswirkung der öffentlichen Schuldenpolitik. Die Hypothese lautet: Vorwiegend Reiche zeichnen öffentliche Anleihen (Staatsanleihen) und erhalten damit die Zinserträge; die Aufbringung der Tilgung über die Besteuerung hat wegen des großen Anteils indirekter Steuern kaum progressive, eher proportionale oder regressive Verteilungswirkungen. Die Last der Verschuldung wird folglich von den Einkommensstärkeren auf die Einkommensschwächeren abgewälzt.
Beurteilung: Der Transferansatz ist umstritten, da sowohl die Steuerlastverteilung sich im Zeitablauf ändert als auch eine eindeutige Zuordnung der öffentlichen Anleihen auf höhere Einkommensschichten (institutionelle, ausländische Anleger) schwierig ist. Zudem ist die Staatsverschuldung nicht die Ursache für die Zinseinkommen der Vermögenden (mangelnde Kausalität)
Vgl. auch öffentliche Kreditaufnahme.