Direkt zum Inhalt

Deficit Spending

GEPRÜFTES WISSEN
Über 200 Experten aus Wissenschaft und Praxis.
Mehr als 25.000 Stichwörter kostenlos Online.
Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon

zuletzt besuchte Definitionen...

    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    1. Begriff: Überschuss der Ausgaben über die Einnahmen der öffentlichen Haushalte (Haushaltsfehlbetrag), um einen expansiven Effekt im Zustand der Unterbeschäftigung zu erzielen. Der Begriff ist eng mit der Fiscal Policy in der Tradition keynesianisch orientierter antizyklischer Finanzpolitik verbunden und bezeichnet einen aus dieser Theorie oft gefolgerten Imperativ für den Finanzpolitiker, mittels Verschuldung (öffentliche Kreditaufnahme) Ausgaben- bzw. Konjunkturprogramme zu finanzieren.

    2. Arten: a) Defizit durch lineare oder selektive Steuersatzsenkung (Deficit Without Spending) bei konstantem Ausgabevolumen; geringer expansiver Effekt, da der Steuermultiplikator relativ klein ist und nicht gewährleistet ist, dass die Erhöhung des verfügbaren Einkommens zu einer entsprechenden Erhöhung der kaufkräftigen Nachfrage führt.
    b) Defizit durch Ausgabenerhöhung bei unveränderten Steuersätzen; starker expansiver Effekt wegen des relativ hohen Staatsausgabenmultiplikators, genauere Wirkungskenntnis, da expansive Wirkung nicht vom Verhalten der Nichtunternehmer abhängt.
    c) Defizit durch gleichzeitige Ausgabenerhöhung und Einnahmensenkung; sehr starker expansiver Effekt durch hohen Multiplikator, verursacht durch eine Erhöhung des verfügbaren Einkommens.

    3. Defizitfinanzierung: Grundsätzlich sind alle Verschuldungsformen der öffentlichen Hand zugänglich; die Gläubiger reichen von ausländischen Staaten über ausländische „Private” bis hin zu inländischen „Privaten” (z.B. Banken, Versicherungen) oder der Notenbank.

    Hypothesen:
    (1) Crowding-out
    (2) Idle Money.

    4. In der Bundesrepublik Deutschland rechtlich nicht vorgesehen (bis auf eine relativ geringe Summe); theoretisch (der Bundesbank würde die Steuerung der Geldmenge wesentlich erschwert, falls der Bund sich beliebig bei der Bundesbank verschulden könnte) und politisch (mittel- oder langfristig könnte die Tendenz entstehen, politische Bedarfe über einen dann doch inflatorischen Notendruck zu finanzieren) problematisch.

    Mit Ihrer Auswahl die Relevanz der Werbung verbessern und dadurch dieses kostenfreie Angebot refinanzieren: Weitere Informationen

    Mindmap "Deficit Spending"

    Hilfe zu diesem Feature
    Mindmap Deficit Spending Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/deficit-spending-31450 node31450 Deficit Spending node32991 Finanzpolitik node31450->node32991 node44543 Staatsausgabenmultiplikator node31450->node44543 node28908 Crowding-out node31450->node28908 node39379 Mundell-Fleming-Modell node39379->node28908 node35741 Fiskalpolitik node35741->node31450 node35741->node28908 node38052 Keynesianismus node35741->node38052 node41881 Monetarismus node35741->node41881 node40880 Konjunkturpolitik node35741->node40880 node46332 Stabilitäts- und Wachstumsgesetz ... node35741->node46332 node34043 Geldpolitik node32991->node34043 node36520 Haushaltsplan node32991->node36520 node48419 Subvention node32991->node48419 node38408 Konsumfunktion node44543->node38408 node39042 Multiplikator node44543->node39042 node46710 öffentliche Ausgaben node44543->node46710 node42184 Soziale Marktwirtschaft node42184->node40880 node29920 Budget node29920->node32991 node38052->node40880 node41881->node28908 node41881->node40880 node40880->node31450
    Mindmap Deficit Spending Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/deficit-spending-31450 node31450 Deficit Spending node32991 Finanzpolitik node31450->node32991 node44543 Staatsausgabenmultiplikator node31450->node44543 node28908 Crowding-out node31450->node28908 node35741 Fiskalpolitik node35741->node31450 node40880 Konjunkturpolitik node40880->node31450

    News SpringerProfessional.de

    Literaturhinweise SpringerProfessional.de

    Bücher auf springer.com

    Sachgebiete