Friedman
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Milton, 1912 - 2006, amerik. Nationalökonom, der von 1946–1982 an der University of Chicago lehrte und danach Senior Research Fellow am Hoover Institut in Stanford war, Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften 1976. Friedman dürfte unter den Ökonomen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts weltweit der bekannteste gewesen sein, auch außerhalb des Faches. Zu seiner Bekanntheit haben neben Fernsehserien in den USA und regelmäßigen Kolumnen in der Zeitschrift Newsweek einige populär geschriebene Bücher - wie „Capitalism and Freedom” (1962), „Free to Choose” (1980, mit seiner Frau) und „Tyranny of the Status Quo” (1984, mit seiner Frau) - beigetragen. Originelle, oft bahnbrechende Leistungen hat Friedman auf verschiedenen Gebieten vollbracht: bei der permanenten Einkommenstheorie des Konsums, der Geldgeschichte der Vereinigten Staaten in den letzten 100 Jahren, der Inflationstheorie (Monetarismus), der Akzelerationsanalyse, der Phillips-Kurve, der Rolle der Stabilisierungspolitik und der Methodik in den Wirtschaftswissenschaften. Er war der maßgebliche Anführer der Keynesschen Gegenrevolution, als deren Ergebnis weltweit ein Abgehen von der Beschäftigungspolitik über ein Deficit Spending zu verzeichnen ist. Mit großer Überzeugungskraft, die sich auf eine ungewöhnlich gute Kenntnis der wirtschaftlichen Fakten und der Wirkung politischer Maßnahmen stützte, hat er die freiheitliche Ordnung vertreten und sie Nichtökonomen nahe gebracht. Diskretionäre staatliche (Ad-hoc-)Interventionen lehnte er im Gegensatz zu Verstetigungsstrategien ab, zumal sie nach seiner Auffassung dazu neigen, Instabilitäten in der Wirtschaft auszulösen oder zu verstärken.
Wichtige Werke: „Essays in Positive Economics” (1953); „Studies in the Quantity Theory of Money” (1956, mit Beiträgen anderer); „A Theory of the Consumption Function” (1957); „A Program for Monetary Stability” (1959); „A Monetary History of the United States, 1867–1960” (1963, mit Schwartz); „The Role of Monetary Policy”, in: The American Economic Review, 58 (1968).