Anlagengeschäft
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I. Industriebetriebslehre: Spezielle Erscheinungsform der Einzelproduktion. Die Produkte als Sachziele im Anlagengeschäft sind Anlagensysteme, bei denen es sich um Anlagen-Dienstleistungsbündel zur Befriedigung eines komplexen Bedarfs handelt. Diese Großanlagen werden von einem oder mehreren Anbietern in einem geschlossenen Angebot erstellt.
Beispiele für solche Großanlagen sind Kohle- und Atomkraftwerke, Chemieanlagen, Hüttenwerke, Flughäfen oder Müllverbrennungsanlagen.
II. Marketing: Investitionsgütermarketing für komplexe Anlagen, die durch Verkettung einzelner Maschinen oder Aggregate zu einer integrierten Gesamtanlage entstehen (z.B. komplette Fertigungsstraßen). Im Business-to-Business-Geschäft werden kundenindividuelle Leistungen ausgetauscht. Wegen langfristiger Nutzung spielt der Wiederholungskauf eine geringere Rolle als im Konsumgütergeschäft. Für begrenzte Zeiträume sind spezifische Serviceverträge möglich. Die kundenindividuelle Leistung kann zur Einmalfertigung und zur Nutzung von Baukastensystemen führen. Gesamtanlagen können von einem einzelnen Unternehmen oder in Kooperationen angeboten werden. Local-Content-Vorschriften in den jeweiligen Importländern können Qualitäts-, Kosten- und Zeitrisiken erhöhen. Im Anlagengeschäft kann das primäre Produktgeschäft hinter das Servicegeschäft (z.B. Feasibility-Studien, Finanzierung, Beratung/Schulung, Wartung, Ersatzteilvorsorge) zurücktreten.