Insolvenzprognose
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Mit einer Kreditvergabe gehen Kreditgeber das Risiko ein, dass der Kredit nicht fristgerecht, nur teilweise oder gar nicht zurückgezahlt wird. Deshalb werden im Rahmen der Kreditwürdigkeitsprüfung Einflussfaktoren untersucht, mit denen das Kreditrisiko gemessen und beurteilt werden kann. Eine Prognose über eine mögliche zukünftige Insolvenz ist v.a. im Firmenkundengeschäft von großer Bedeutung.
Für eine Prognose von Unternehmensinsolvenzen gibt es eine Vielzahl von Verfahren, insbes. induktive Verfahren (Scoringverfahren, Expertenmodelle) und mathematisch-statistische Verfahren. Weit verbreitet sind die empirisch-statistische Verfahren der Diskriminanzanalyse, mit denen ausgewählte Kennzahlen und Kennzahlenkombinationen zu einem Trennwert (individueller Diskriminanzwert) so verdichtet werden, dass eine Aussage in Bezug auf die Insolvenzgefährdung möglich ist. Ein weiteres Verfahren zur Insolvenzprognose ist die Prognose mithilfe künstlicher neuronaler Netze. Im Gegensatz zur Diskriminanzfunktion besteht hier die Möglichkeit einer nichtlinearen Trennung zwischen solventen und insolventen Unternehmen. Zur Ergänzung werden weiterhin simulationsgestützte Verfahren eingesetzt, um die erwartete Entwicklung eines Unternehmens aus verschiedenen Zukunftsszenarien abzuleiten (Monte-Carlo-Simulation). Aus der Simulation wird dann die Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz berechnet. Dieser Verfahren bedienen sich auch Ratingagenturen, die die Ergebnisse in Ratingnoten für Unternehmen und Staaten umrechnen.
Vgl. auch Diskriminanzanalyse, Ratingverfahren, Kreditwürdigkeitsprüfung.