Agent-Based Computational Economics
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Agent-based Computational Economics (Kurzform ACE) ist aus der Kritik an den strengen Rationalitäts-, Homogenitäts- und Gleichgewichtsbedingungen der neoklassisch geprägten allgemeinen Gleichgewichtstheorie (DSGE-Modelle) entstanden. Sie unterstellt stattdessen heterogene, begrenzt-rationale Agenten, die auf Mikroebene auf Finanz- und Realmärkten interagieren und eine out-of-equilibrium dynamics erzeugen. Modelltheoretisch wird die ACE durch Agent-based-Modelle (ABM) abgebildet, bei denen es sich um komplexe nichtlineare dynamische ökonomische Systeme handelt. Die ACE gilt als jüngste Weiterentwicklung der dynamischen, mikrofundierten Makroökonomik. Hervorzuheben ist, dass sie die strengen, in sich konsistenten Annahmen der dynamischen allgemeinen Gleichgewichtstheorie aufgibt und stattdessen aus einer Bottom-up Perspektive heraus die Interaktionen von Agenten auf Real- und Finanzmärkten betont. Da es eine Vielzahl von Modellierungsmöglichkeiten des Verhaltens heterogener Agenten gibt und derzeit noch kein Konsensmodell der agentenbasierten Makroökonomik existiert, wird sie von vielen Ökonomen (insbesondere Vertretern der allgemeinen Gleichgewichtstheorie) kritisch gesehen.
Vgl. zugehöriger Schwerpunktbeitrag Neukeynesianische Makroökonomik.