Angebotsüberschuss
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beschreibt einen Ungleichgewichtszustand auf einem Markt, bei dem das aggregierte Angebot nach einem Gut oder einem Faktor größer ausfällt als die entsprechende aggregierte Nachfrage. Bei einem funktionierenden Preismechanismus können Angebotsüberschüsse über einen Preissenkungsprozess beseitigt werden. Versagt der Preismechanismus aufgrund bestehender Preis- oder Lohnrigiditäten nach unten (wie z.B. gesetzliche Mindestlöhne), können Angebotsüberschüsse auch längerfristig bestehen bleiben.
In makroökonomischen Totalmodellen treten Angebotsüberschüsse auf dem gesamtwirtschaftlichen Gütermarkt infolge kontraktiver Nachfrageschocks auf. Kommt es mittelfristig zu Preissenkungen auf dem Gütermarkt, steigt die Güternachfrage über den Keynes-Effekt wieder etwas an, während das preiselastische Güterangebot über Reallohnsteigerungen zurückgeht. Solange sich der Geldlohnsatz nicht nach unten anpasst, kann zwar über einen deflatorischen Prozess das Gleichgewicht auf dem Gütermakrt wiederhergestellt werden, nicht jedoch auf dem Arbeitsmarkt, da hier -ausgehend von Vollbeschäftigung- ein Zustand der Unterbeschäftigung bzw. ein Angebotsüberschuss entsteht. Die Folge ist das Entstehen eines stabilden (dauerhaften) Unterbeschäftigungs-Gleichgewichts.
Vgl. zugehöriger Schwerpunktbeitrag Makroökonomische Totalmodelle geschlossener Volkswirtschaften.