Bernoulli-Befragung
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Standardisiertes Vorgehen zur Ermittlung von Nutzenwerten im Rahmen des Bernoulli-Prinzips (der Erwartungsnutzentheorie).
In der Bernoulli-Befragung wird dem Entscheider eine Wahlsituation vorgelegt, bei der er zwischen einer Lotterie mit zwei möglichen Ergebnissen xmax (Wahrscheinlichkeit: w) und xmin (Wahrscheinlichkeit: 1-w) einerseits sowie einem sicheren Ergebnis x mit xmin < x < xmax andererseits wählen soll. Die Wahrscheinlichkeit w ist nicht exogen vorgegeben, sondern durch Befragung so zu ermitteln, dass der Entscheider gerade indifferent ist zwischen der Lotterie und dem sicheren Ergebnis. Diese Indifferenzwahrscheinlichkeit w*(x) entspricht dem auf das Intervall [0,1] normierten Nutzenwert des Ergebnisses x.
Eine Entscheidung nach dem Bernoulli-Prinzip wird in zwei Schritten getroffen, indem im ersten Schritt die Bernoulli-Befragung durchgeführt und im zweiten Schritt die Alternative ausgewählt wird, für die sich der höchste Erwartungswert des Nutzens ergibt. In der Bernoulli-Befragung wird dann das über alle erwogenen Alternativen höchste Ergebnis zu xmax und das über alle Alternativen niedrigste Ergebnis zu xmin. Die Befragung wird daraufhin für jedes mögliche Ergebniss jeder erwogenen Alternative durchgeführt. xmax bzw. xmin selbst werden die Nutzenwerte 1 bzw. 0 zugewiesen (Normierung).