flexible inflation targeting
Übersicht
zuletzt besuchte Definitionen...
geldpolitische Zielsetzung, die primär die Stabilisierung der Inflationsrate auf einem bestimmten Target Level verfolgt, gleichzeitig aber auch (mit geringerem Gewicht) die Outputstabilisierung auf seinem langfristigen (Flexpreis- oder natürlichen) Niveau anstrebt. Im Rahmen des dynamischen neukeynesianischen Grundmodells (Neukeynesianische Makroökonomik, dynamisches Grundmodell) lässt sich das geldpolitische Konzept des flexible inflation targeting durch die intertemporale Wohlfahrtsverlustfunktion
mit
Vt = Verlustindex in t
Et = rationaler Erwartungsoperator
β = Diskontfaktor (0<β<1)
πt = Inflationsrate
πT = Zielinflationsrate (Target Level)
xt = Outputlücke
λ = Gewichtungsfaktor (λ≥0)
zum Ausdruck bringen, die unter Beachtung der neukeynesianischen Phillips-Kurve zu minimieren ist. Ohne Diskontierung (β=1) ist die Zielfunktion Vt durch die gewichtete Summe der unbedingten Varianzen, d.h.
zu ersetzen. Im Sonderfall λ=0 wird nur auf die Stabilisierung der Inflationsrate abgestellt (strict inflation targeting). Im Rahmen des neukeynesianischen Grundmodells lässt sich die optimale (verlustminimierende) geldpolitische Reaktion auf Kostenschocks durch Zielregeln (targeting rules) zum Ausdruck bringen, bei denen die Inflationsrate in negativer Weise an die Outputlücke gekoppelt ist. Die genaue Spezifikation der targeting rule hängt dabei vom zugrundegelegten geldpolitischen Regime (Commitment oder Discretion) und von der Struktur der neukeynesianischen Phillips-Kurve (vollständig vorausschauend, hybrid oder vollständig zurückblickend) ab.
Vgl. zugehöriger Schwerpunktbeitrag Neukeynesianische Makroökonomik.