Terraforming
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Allgemein
Beim Terraforming gestaltet man einen Planeten oder Trabanten so um, dass auf ihm in Teilen oder in der Gesamtheit ähnliche Bedingungen wie auf der Erde (lat. "terra") herrschen, mit dem Ziel, ihn in eine für Menschen geeignete Umwelt umzuwandeln. Man passt Atmosphäre, Temperatur und Schwerkraft an, wehrt Strahlung ab, schafft Wasservorkommen und -kreisläufe und siedelt Mikroorganismen sowie Pflanzen und Tiere an. Der Begriff geht auf die Kurzgeschichte "Collision Orbit" (1942) des amerikanischen Science-Fiction-Schriftstellers John Stuart Williamson (Jack Williamson) zurück. Terraforming wurde noch nie realisiert und dürfte auch bis auf Weiteres an verschiedenen Hindernissen scheitern. Naheliegende Kandidaten wären Mars und Mond.
Abgrenzung
Beim Terraforming setzt man beim Himmelskörper selbst an. Ein alternatives Konzept sind Lebenserhaltungssysteme, die für irdische Lebewesen günstige Bedingungen herstellen, wie Mondstationen. Dabei kann das Terraforming als Inspiration dienen. Ein weiteres alternatives Konzept sind Cyborgs. Menschen, Tiere und Pflanzen werden durch die Verbindung mit technischen Strukturen überlebensfähig gemacht. "Der Wüstenplanet" (engl. Originaltitel "Dune") von Frank Herbert bietet hier mit dem Destillanzug ein Vorbild aus dem Science-Fiction-Bereich. Zu denken ist zudem an Exoskelette, wie sie sich heute in der Industrie und im Militär verbreiten, oder an erweiterte Raumanzüge. Neben solchen (informations-)technischen Maßnahmen sind gentechnische möglich. Jack Williamson hat in seinem Roman "Dragon's Island" (1951) den Ausdruck "Genetic Engineering" (dt. "Gentechnik") erfunden. Man spricht insgesamt auch von Human Enhancement.
Kritik und Ausblick
Obwohl Terraforming als nicht umsetzbar erscheint, ist es sinnvoll, seine Bedingungen und Herausforderungen zu erforschen. Man mag Erkenntnisse zu Lebenserhaltungssystemen aller Art gewinnen und die Auswirkungen einzelner Schritte wahrnehmen. So wäre es für manche Planeten und Trabanten schädlich, wenn man Bakterien aussetzen würde, und die wirtschaftliche Nutzung wird die Himmelskörper schon in naher Zukunft verändern. Solchen Themen muss sich die parlamentarische Technikfolgenabschätzung widmen. Die Aufgabe von Informationsethik und Technikethik ist es, die moralischen Implikationen von Terraforming im Zusammenhang mit technischen bzw. informationstechnischen Eingriffen zu untersuchen. Die Wirtschaftsethik fragt zusammen mit der Umweltethik nach der Ausbeutung von Ressourcen, dem Raubbau an der Natur und der Umweltzerstörung.