Wirtschafts- und Sozialkybernetik
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Die Wirtschaftskybernetik widmet ihr Forschungsinteresse den dynamischen Systemen Unternehmung und Volkswirtschaft.
Die Vorgehensweise der Wirtschafts- und Sozialkybernetik besteht in einer schrittweisen Detaillierung (Disaggregation) der Systembeschreibung bis zu einem Erklärungsmodell, das die Zusammenhänge zwischen den wirtschaftlichen Entscheidungen und den problemrelevanten Prozessen beschreibt. Die Systembeschreibung erfordert eine auf den betrachteten Realitätsausschnitt bezogene Struktur- und Verhaltensanalyse, an die sich die theoretische und empirische Modellbildung anschließt. Auf dieser Basis erfolgt die Ermittlung des optimalen oder auch des anspruchsniveau-gerechten Verhaltens der Entscheidungsträger mit Optimierungskalkülen oder Simulations-Tests zur Vorgabe von Sollwerten oder Sollwert-Pfaden für die konkreten Aufgaben in der Praxis. Die Anwendung der Wirtschafts- und Sozialkybernetik bietet somit die Möglichkeit, dynamische Entscheidungsprobleme unter Ungewissheit theoretisch und empirisch zu erforschen und in Modelle zu überführen. Dem Entscheidungsträger wird dadurch eine Entscheidungshilfe für alle Phasen seines Entscheidungsprozesses (Planung, Realisation, Überwachung) gegeben. Die Operationalisierung komplizierter Systeme ist möglich, bes. durch schrittweise Erweiterung der Modelle (Modelltechnik) und die Einbindung von Kostenüberlegungen durch die Bewertung der einzelnen Systemelemente. Es lassen sich stochastische Relationen berücksichtigen und die Modelle sind bei Verwendung des Regelprinzips ex definitione flexibel, da sie den veränderten Informationsstand bei Entscheidungen in der Zukunft berücksichtigen und Zieländerungen im Zeitablauf erfassen können. Viele wirklichkeitsfremde Prämissen reiner Planungsmodelle lassen sich durch die Anwendung der Wirtschafts- und Sozialkybernetik abbauen.