Policy Mix
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1. Makroökonomik: Gleichzeitige Durchführung verschiedener Maßnahmen der Wirtschaftspolitik, z.B. kombinierter Einsatz von Geld- und Fiskalpolitik. So würde z.B. im Rahmen des IS-LM-Modells eine expansive Fiskalpolitik im Normalfall über eine Rechtsverschiebung der IS-Kurve nicht nur zu der erwünschten Erhöhung von Einkommen und Beschäftigung führen, sie wäre auch mit einer Erhöhung des Zinssatzes und einem daraus resultierenden Crowding-out-Effekt verbunden (Punkt A der Abbildung „Policy Mix”). Die Zinssteigerung ließe sich durch die Kombination mit einer expansiven Geldpolitik (Rechtsverschiebung der LM-Kurve) vermeiden (Punkt B).
2. In der quantitativen Theorie der Wirtschaftspolitik wird gezeigt, dass ein Policy Mix von Instrumentvariablen erforderlich ist, um gleichzeitig mehrere Zielvariablen zu erreichen. Nach den von J. Tinbergen (1952) aufgestellten Bedingungen müssen zur Realisation einer beliebig vorgegebenen n-dimensionalen Zielkombination mind. ebenso viele wirtschaftspolitische Instrumente zur Verfügung stehen, wobei n dieser Instrumente in linear unabhängiger Weise auf die Zielvariablen einwirken müssen. Mithilfe der Methode der wirtschaftspolitischen Entscheidungsmodelle lässt sich der genaue Policy Mix bzw. Instrumenteneinsatz ermitteln. Allerdings setzt diese Methode der statischen Stuerbarkeit wirtschaftspolitischer Entscheidungsmodelle die genaue Kenntnis des quantitativen Zusammenhangs zwischen Instrument- und Zielvariablen voraus, was in der Realität aufgrund vielfältiger stochastischer Störungen nicht der Fall ist. Außerdem erfordert diese Konzeption eine diskretionäre anstelle einer regelgebundenen Wirtschaftspolititk. Auch die dahinter stehende Annahme der Feinsteuerung der Konjunktur durch den Staat ist stark kritisierbar.