Reststoffkostenrechnung
Übersicht
zuletzt besuchte Definitionen...
1. Begriff: Die Reststoffkostenrechnung bewertet Kondukte, die im Wertschöpfungsprozess anfallenden.
2. Entstehung: Die Bezeichnung Reststoffkostenrechnung geht auf Fichter/ Loew/ Seidel (1997) zurück. Bei der Methode werden die Kosten für Rohstoffe, Materialbearbeitung, Transport etc. nicht nur auf die Produkte, sondern auch auf die Reststoffe verteilt.
3. Geltungsbereich und Systemgrenze: Die Methode der Reststoffkostenrechnung kann weltweit mit der Systemgrenze "Cradle-to-Gate" (s. Cradle-to-Cradle) angewendet werden.
4. Bewertungsobjekt und Bewertungsgröße: Mit der Reststoffkostenrechnung können Unternehmen hinsichtlich ihrer Stoff- und Energieflüsse, die in die „Produktion“ von Reststoffen eingehen, bewertet werden.
5. Ziel und Annahmen: Das Ziel der Reststoffkostenrechnung ist die transparente Darstellung der Reststoffe als direkt beeinflussbare Stellgrößen bez. Kostensenkungs- und Umweltentlastungspotentialen für das Unternehmen. Es liegt jedoch die Annahme zugrunde, dass nicht wertschöpfende Reststoffe dreifache Kosten verursachen: beim Einkauf, beim Produktionsprozess und bei der Entsorgung.
6. Vorgehensweise:
(1) Reststoffmengenberechnung,
(2) Reststoffkostenbestimmung,
(3) Abgrenzung der Reststoffkosten von den übrigen Kosten,
(4) Zuordnung der Reststoffkosten auf die kostentreibenden Reststoffe sowie auf die in sie eingehenden Einsatzmaterialien,
(5) Anwendung der Rechnungsergebnisse bei der betrieblichen Zielentwicklung, Planung, Steuerung und Kontrolle.
7. Ergebnis: Durch die Reststoffkostenrechnung wird eine verursachungsgerechte Zuteilung und Transparenz der Reststoffe und Reststoffkosten bewirkt.
8. Kritische Würdigung: Die Methode fördert die Transparenz von betrieblichen Abläufen und kann bei der Aufdeckung von potenziellen ökonomischen und ökologischen Schwachstellen helfen. Die Zuordnung der Reststoffkosten auf Kostenträger und Kostenstellen mittels der erfassten Stoff- und Energieflüsse ist verursachungsgerecht. Außerdem unterstützt die Methode den kontinuierlichen Verbesserungsprozess und liefert ergänzende Informationen für die Produktentwicklung und die Investitionsrechnung. Negativ ist einzig der zusätzliche Erfassungsaufwand anzumerken.