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Weltall

Definition: Was ist "Weltall"?

Das Weltall – das Wort ist die Verdeutschung von "Universum" (lat. "universus": "gesamt", "ganz") – wird von der Gesamtheit von Raum, Zeit, Materie und Energie gebildet. Eine weitere gängige Bezeichnung ist "Kosmos" (gr. "kósmos": "Ordnung", "Weltordnung"). Der Begriff der Welt im weiteren Sinne deckt sich mit dem des Weltalls. Die Welt im engeren Sinne ist die Erde, mitsamt (dem Anblick und dem Einfluss von) Mond und Sonne. "All" (mhd. "daʒ all": "Gott") bedeutet seit dem 17. Jahrhundert das Weltall, sodass begrifflich der Allmächtige im Allumfassenden aufgegangen ist. Der Weltraum ist der Raum zwischen Planeten und Sternen, in der Alltagssprache auch das Weltall selbst. Im Englischen entspricht "space" (wie "universe") dem "Weltall", "space" oder "outer space" dem "Weltraum".

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    Inhaltsverzeichnis

    1. Allgemein
    2. Erkundung und Erforschung des Weltalls
    3. Entstehung und Nutzung des Weltalls
    4. Architektur, Handwerk und Kunst
    5. Science-Fiction
    6. Kritik und Ausblick

    Allgemein

    Das Weltall – das Wort ist die Verdeutschung von "Universum" (lat. "universus": "gesamt", "ganz") – wird von der Gesamtheit von Raum, Zeit, Materie und Energie gebildet. Eine weitere gängige Bezeichnung ist "Kosmos" (gr. "kósmos": "Ordnung", "Weltordnung"). Der Begriff der Welt im weiteren Sinne deckt sich mit dem des Weltalls. Die Welt im engeren Sinne ist die Erde, mitsamt (dem Anblick und dem Einfluss von) Mond und Sonne. "All" (mhd. "daʒ all": "Gott") bedeutet seit dem 17. Jahrhundert das Weltall, sodass begrifflich der Allmächtige im Allumfassenden aufgegangen ist. Der Weltraum ist der Raum zwischen Planeten und Sternen, in der Alltagssprache auch das Weltall selbst. Im Englischen entspricht "space" (wie "universe") dem "Weltall", "space" oder "outer space" dem "Weltraum".

    Erkundung und Erforschung des Weltalls

    Die Kosmologie und die Astrophysik als Teilgebiete der Astronomie und die Philosophie der Physik als Teilgebiet der Philosophie der Naturwissenschaften mit ihren Anfängen in der Antike – die griechischen Atomisten etwa erklärten, es gebe unendlich viele Welten von unterschiedlicher Größe, manche von ihnen belebt, andere nicht – erforschen das Weltall und beleuchten physikalische und ontologische Aspekte. Dabei sind Allgemeine Relativitätstheorie und Quantenphysik relevant. In der Architektur widmet man sich dem (bisher nicht begonnenen) Aufbau von Stationen auf Mond und Mars, in der Astrobiologie als Teilgebiet der Biologie dem (bisher unentdeckten) Leben auf fremden Planeten, in der Astrochemie, die zwischen Astronomie und Chemie steht, der Vielheit und den Reaktionen der Moleküle im Universum. Durch Teleskope auf der Erde und im Weltraum (wie Hubble Space Telescope oder James Webb Space Telescope) sind Bilder von weit entfernten Objekten aus längst vergangenen Zeiten möglich. Bei der physischen Erkundung von Planeten, Monden, Asteroiden etc. ist die Raumfahrt wesentlich.

    Entstehung und Nutzung des Weltalls

    Das Weltall ist vermutlich mit dem Urknall vor knapp 14 Milliarden Jahren entstanden und in ständiger Ausdehnung begriffen. Auf dem Mond und auf einigen Planeten innerhalb und außerhalb unseres Sonnensystems finden sich wertvolle natürliche Ressourcen wie Silizium, Titan, Platin und Helium-3. Der die Erde und ihre Atmosphäre umgebende Weltraum, der Mond und der Mars sind bereits Tummelplätze einiger Staaten und Unternehmen, etwa der USA (NASA), Indiens, Chinas, Russlands, Israels und europäischer Staaten im Verbund der ESA sowie von Elon Musks SpaceX. Es werden in der Erdumlaufbahn Satelliten und Raumstationen betrieben, auf dem Erdtrabanten und dem roten Planeten Rover bzw. Drohnen. Die Wirtschaft erhofft sich für die Zukunft neben bekannten Bodenschätzen neue Rohstoffe, Materialien und Entwicklungen.

    Architektur, Handwerk und Kunst

    Architektur, Handwerk und Kunst lassen sich seit Jahrtausenden vom Weltall inspirieren. Die Kreisgrabenanlage von Goseck ist ein ca. 7000 Jahre altes Sonnenobservatorium. Die Himmelsscheibe von Nebra aus Bronze (Weltraum) und Gold (Sonne, Mond und Sterne) soll vor etwa 4000 Jahren hergestellt worden sein. Gustav Mahler schrieb zu seiner 8. Sinfonie von 1906 in einem Brief: "Denken Sie sich, dass das Universum zu tönen und zu klingen beginnt. Es sind nicht mehr menschliche Stimmen, sondern Planeten und Sonnen, welche kreisen." Gustav Holst komponierte "Die Planeten" von 1914 bis 1916 für ein Sinfonieorchester bzw. – zu Ehren Neptuns – einen Frauenchor. Auf dem Album "Space Oddity" (1969) von David Bowie, der vom Film "2001: Odyssee im Weltraum" beeindruckt war, erzählt das gleichnamige Lied vom Flug von Major Tom, der den Kontakt zur Erde abbricht und sich im Weltall verliert. Musik zu Science-Fiction-Filmen basiert oft auf klassischen Werken, u.a. von Gustav Holst und Gustav Mahler.

    Science-Fiction

    Die Handlungen in der Science-Fiction sind häufig auf Raumstationen, Raumschiffen und fremden Planeten angesiedelt. Als Filmklassiker gelten "Angriff aus dem Weltall" (1958) mit Steve McQueen, "2001: Odyssee im Weltraum" (1968) von Stanley Kubrick, der das Drehbuch zusammen mit Arthur C. Clarke verfasste, dessen gleichnamiger Roman auf die Kinoproduktion folgte, und die "Star-Wars"-Reihe mit "Krieg der Sterne" (1977), die laut Vorspann "in einer weit, weit entfernten Galaxis" spielt. Im deutschen Vorspann der Fernsehserie "Raumschiff Enterprise", die ab den 1960er-Jahren ausgestrahlt wurde, heißt es: "Der Weltraum, unendliche Weiten. … Viele Lichtjahre von der Erde entfernt, dringt die Enterprise in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat." Die Crew unter Captain Kirk bewegt sich sowohl zwischen als auch auf den Exoplaneten. Das Subgenre mit Unidentified Aerial Phenomena (UAPs) ist dagegen meist an unsere Welt gebunden.

    Kritik und Ausblick

    Die Eroberung des Weltalls, ein alter Menschheitstraum, ist bis heute nur in bescheidenem Maße geglückt, was aus wissenschaftlicher Perspektive bedauert, aus umweltschützerischer begrüßt werden mag. In ferne Gegenden sind eine überschaubare Anzahl von Artefakten vorgedrungen, wie die Raumsonde Voyager 1. In 38.000 Jahren wird sie das Sternbild Kleiner Bär erreichen, ihre Schwestersonde Voyager 2 in 40.000 Jahren das Sternbild Andromeda – in diese Richtung war in der Fiktion die entführte Enterprise geflogen. Allerdings ist Weltraumschrott ein zunehmendes Problem für den die Erde und ihre Atmosphäre unmittelbar umgebenden Weltraum. Die Umweltethik (mithin der Umweltschutz) muss sich mehr und mehr mit der Umweltzerstörung im Weltall befassen, die Wirtschaftsethik mit der dort stattfindenden Ausbeutung von Ressourcen und den unterschiedlichen Ansprüchen und Möglichkeiten von Raumfahrtnationen und Nichtraumfahrtnationen.

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