Keiretsu
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japanisches Unternehmensnetzwerk (Netzwerkorganisation), das sich aus einer großen Zahl verbundener Unternehmen zusammensetzt, zwischen denen (teilweise) Kapitalverflechtungen bestehen und Personalaustausch stattfinden kann. Wesentliche Charakteristika der Keiretsu sind die langfristigen und familienähnlichen, durch gegenseitiges Vertrauen gekennzeichneten Beziehungen zwischen den beteiligten Unternehmen.
Hinsichtlich der Struktur der Keiretsu lassen sich unterschiedliche Schichten unterscheiden. Die strategische Führung horizontaler Keiretsus besteht i.d.R. aus einem bedeutenden Industrieunternehmen, einem prominenten Generalhandelshaus und einer zentralen Großbank. Dem inneren Netzwerk der Keiretsu gehören weitere Industrie-, Handels- und Finanzunternehmen an. In den vertikalen Keiretsu steht ein Unternehmen im Mittelpunkt, das weitere Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette um sich gruppiert, die als primäre und sekundäre Zulieferbetriebe fungieren. Daneben gibt es eine weit größere Anzahl von Subkontrakt-Unternehmen in einem äußeren Netzwerk. Hierbei handelt es sich zumeist um hoch spezialisierte, kleinere Familienunternehmen, die bei stark ausgeprägter funktionaler Arbeitsteilung arbeitsintensive Vorprodukte bereitstellen.
Die ökonomische Bedeutung der Keiretsu ist beträchtlich und aus veröffentlichten Ranglisten der größten Unternehmen oft nur unzureichend erkennbar, da die Unternehmensverflechtungen nach den geltenden Konsolidierungskriterien teilweise nicht erfasst werden. Die sechs größten Keiretsu sind Mitsubishi, Sumitomo, Mitsui, Fuyo, Sanwa und Dai-Ichi-Kangyo.
Koreanisches Pendant: Chaebol.
Vgl. auch internationale Unternehmensnetzwerke.