Funded Cover
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Begriff
Prospektive Deckungsform im Rahmen der Finanzrückversicherung für zukünftige Verpflichtungen. Basis ist meist eine nicht-proportionale Grundform der Rückversicherung (Nicht-Proportionaler Rückversicherungsvertrag), z.B. eine Schadenexzedenten-Rückversicherung. Grundgedanke ist der Aufbau eines Finanzmittelbestands (Fund, Fonds) beim Rückversicherer durch eine hohe Bereitstellungsprämie, die zur Finanzierung von Schadenzahlungen in den Folgejahren dienen soll. In der Praxis steht der Begriff Funded Cover meist als Synonym für sog. Prefunding-(Vorfinanzierungs)-Konzepte bzw. -Elemente.
Methodik und Merkmale
Eine einmalige oder jährlich zu leistende Rückversicherungsprämie wird unter Abzug von Kosten und erwartetem Gewinn des Rückversicherers einem sog. Experience Account gutgeschrieben. In der theoretischen Reinform des Funded Cover werden die zu leistenden Zahlungen des Rückversicherers auf die Höhe des angesammelten Finanzmittelbestands limitiert. Sollte der Experience Account am Ende der mehrjährigen Laufzeit einen positiven Saldo aufweisen, so wird dem Erstversicherer i.d.R. dieser Saldo in Form einer Gewinnbeteiligung zurückerstattet.
Abgrenzung
Aufgrund des fehlenden Risikotransfers in seiner Reinform (nur Timing Risk, kein Underwriting Risk für den Rückversicherer) werden in der Praxis den Risikotransfer erhöhende Elemente integriert. Schadenzahlungen werden seitens des Rückversicherers in einem begrenzten Umfang auch über den Fund-Stand hinaus geleistet, um nach jeweils geltenden aufsichtsrechtlichen Bestimmungen eine Anerkennung als Rückversicherung zu erreichen.
Wirkung
Vergleichbar mit einer Schwankungsrückstellung bewirken Kombinationsformen aus Funded-Cover- und Spread-Loss-Cover-Elementen eine Verteilung von schadeninduzierten Zahlungsströmen über die Zeit.