Axiome rationalen Entscheidens
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1. Begriff: Axiome rationalen Entscheidens sind Annahmen über das Rationalverhalten eines Entscheiders. Systeme von Axiomen geben die grundlegenden Voraussetzungen für rationales Entscheiden wider. In der normativen Entscheidungstheorie nimmt das Bernoulli-Prinzip (die Erwartungsnutzentheorie) eine herausragende Stellung ein. Die dem Prinzip zugrundeliegenden Axiome werden daher auch mit den Axiomen rationalen Entscheidens gleichgesetzt. Es existieren unterschiedliche Systeme von Axiomen, die das Bernoulli-Prinzip begründen.
2. Axiomensysteme: Die erste axiomatische Begründung des Bernoulli-Prinzips stammt von J. von Neumann und O. Morgestern (The Theory of Games and Economic Behavior, 1944). Die Autoren definieren das Ordnungsaxiom, Transitivitätsaxiom, Stetigkeitsaxiom, Unabhängigkeitsaxiom, Reduktionsaxiom und Monotonieaxiom. R. D. Luce und H. Raiffa (Games and Decisions, 1957) setzen an die Stelle des Unabhängigkeitsaxioms das Substitutionsaxiom. Herstein und Milnor (An Axiomatic Approach to Measurable Utility, Econometrica 21 (1953), S. 291-297) haben gezeigt, dass sich das Axiomensystem auf die Axiome Ordnung und Transitivität, Stetigkeit und Unabhängigkeit reduzieren lässt.