Diversity
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Allgemein
Mit dem Ansatz der Diversity, im Deutschen auch Diversität genannt, versucht man Vielfalt zu erkennen und zu fördern, Benachteiligung zu vermindern und Chancengleichheit zu erreichen. Er ist eng verbunden mit der Inclusion (Inklusion), der Einbeziehung von Personen. Berücksichtigt werden ethnische, politische, kulturelle, weltanschauliche, altersbezogene, sexuelle, soziale, geistige und körperliche Aspekte. Ursprünglich standen die Bekämpfung von Rassismus und die Einbindung von People of Color (PoC) in den USA im Vordergrund. Die Gleichstellung von Frauen in der westlichen Welt wurde zu einem weiteren wesentlichen Bereich, ebenso die Einstellung von Behinderten. Diversity weist Berührungspunkte mit Political Correctness, Wokeness und Identitätspolitik auf. Der Begriff der Vielfalt, der auf die Fülle und Buntheit verweist, vermag den normativen Charakter noch besser zu verdeutlichen als der englischsprachige bzw. bildungssprachliche.
Hintergrund
In Unternehmen und Hochschulen wird Diversity in Strategien und Richtlinien verankert. Stellenausschreibungen richten sich ausdrücklich an Männer wie Frauen oder weitere Geschlechter. Behinderte werden im öffentlichen Dienst bei gleicher Qualifikation bevorzugt. Gleichstellungsbeauftragte und Diversity-and-Inclusion-Abteilungen kümmern sich um die Erfüllung von Verpflichtungen und Bestimmungen und die Ahndung von Verstößen. Eine Frauenquote, wie sie in manchen Ländern gefordert oder umgesetzt wird, soll den Anteil von Frauen im Management und im Vorstand erhöhen. In Deutschland ist seit 2006 das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) gültig. In § 1 wird das Ziel formuliert, "Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen".
Kritik und Ausblick
Diversity wurde wie Inclusion nicht nur als gesellschaftliche Pflicht, sondern auch als wirtschaftliche Chance erkannt. Heterogen zusammengesetzte Teams weisen oft eine höhere Produktivität auf und sind geeignet, festgefahrene Strukturen aufzubrechen und zu erneuern. Eine Frauenquote wird z.T. als neue Diskriminierung aufgefasst. Manche plädieren stattdessen für eine Geschlechterquote. Der Begriff der Rasse wird ebenfalls beanstandet, da dieser bei Menschen gar keine Entsprechung hat. Die Identitätspolitik kann zur Stärkung der Identität und zur Wahrnehmung von Diskriminierung, aber ebenso zu einer neuerlichen Kluft in der Gesellschaft beitragen. Die Ethik bringt Gleichberechtigung, -behandlung und -stellung im Kontext von Diversity und Inclusion mit der Idee der Gerechtigkeit in Beziehung. Politik- und Rechtsethik fragen nach der angemessenen Berücksichtigung von Diversity im Gesetz. Die Wirtschaftsethik, speziell die Unternehmensethik, untersucht Konzepte wie Frauenquote und Geschlechterquote im betrieblichen Zusammenhang.