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dynamisch-evolutorische Theorien der Unternehmung

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Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon

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    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    Gegenstand sind Unternehmungen als Verursacher endogenen wirtschaftlichen und strukturellen Wandels und als eine Determinante von Veränderungen von Wirtschaftssystemen. Es erfolgt eine Abkehr vom Gleichgewicht und der statisch effizienten Allokation.

    Theorien: (1) Schumpeter betont die Rolle der Unternehmer für den Prozess der schöpferischen Zerstörung, den Innovationsprozess.
    (2) Die Wachstumstheorie der Unternehmung von Penrose betont die Verfügbarkeit der Ressource Management als zentrale Restriktion realisierbarer Neuerungen, der Unternehmungsgröße bzw. -grenzen.
    (3) Chandlers Entwicklungstheorie der Unternehmung bezieht sich auf die Ko-Evolution von technischen und organisatorischen Innovationen und bestimmt die Unternehmensgrenzen u.a. durch die Nachfrageentwicklung (Massenmärkte) und die Kapitalintensität bzw. Investitionserfordernisse in bestimmten Branchen.
    (4) Der Ansatz von Richardson bestimmt die Unternehmensgrenzen mithilfe der Ähnlichkeit von Aktivitäten und durch das Ausmaß der erforderlichen Koordination (Komplementarität). Ähnliche Aktivitäten werden integriert, unähnliche, komplementäre werden mit Kooperationen oder dem Markt koordiniert.
    (5) Demsetz geht davon aus, dass die Unternehmensgrenzen grob durch eine Ökonomisierung der Ausgaben für Wissen bestimmt werden, wobei das Produkt als Vehikel der Wissensübertragung und damit der Spezialisierung dient.
    (6) Silver betont, dass vertikale Integration die Koordination von neuem Wissen erleichtere. Anstatt kostspieliger Informationsübertragung auf potenzielle, selbstständige Vertragspartner schließt der Unternehmer Arbeitsverträge, die eine billigere Informationsübertragung erlauben bzw. erwirbt Unternehmungen. Da der Unternehmer nicht über alle Fähigkeiten verfügt, um ein Produkt vollständig zu produzieren und außerdem Organisationskosten entstehen, sucht er die Arbeitsteilung. Dabei nimmt er Produktionskostennachteile in Höhe der vermiedenen Informationsübertragungskosten in Kauf. Der so bestimmte Integrationsgrad minimiert (ex post) die Produktions- und Informationsübertragungskosten. Er verändere sich in der Zeit mit den (relativen) Lernprozessen. Silver hebt also auf dynamische Transaktionskosten ab.
    (7) Langlois führt die Entwicklung der Unternehmensgrenzen auf die innovationsbedingte Marktwachstumsrate, die Aneigenbarkeit von Innovationsrenten und die Informationsübertragungskosten zurück, wobei die historische Ausgangssituation ebenfalls eine Rolle spielt (Pfadabhängigkeit). Unternehmungen sind ceteris paribus vertikal um so integrierter, je höher die Marktwachstumsrate ist und umso weniger potenzielle Vertragspartner bereits vorhanden sind.
    (8) Die Theorie der dynamischen Unternehmensfähigkeiten (R. Dosi u.a.) erklärt die Unternehmensgrenzen mit dem relativen firmenspezifischen organisatorischen und technischen Wissen, seiner pfadabhängigen Weiterentwicklung (Lernen) in den Unternehmungen, der selektierenden Umwelt (stark/schwach) und damit mit den Handelnsmöglichkeiten. Dabei stehen die Kohärenz von Fähigkeiten und die Strategie im Mittelpunkt. Aber auch die Transaktionskosten spielen eine Rolle.

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