Direkt zum Inhalt

Krisentheorie

GEPRÜFTES WISSEN
Über 200 Experten aus Wissenschaft und Praxis.
Mehr als 25.000 Stichwörter kostenlos Online.
Das Original: Gabler Wirtschaftslexikon

zuletzt besuchte Definitionen...

    Ausführliche Definition im Online-Lexikon

    Inhaltsverzeichnis

    1. Konjunkturtheorie
    2. Marxismus
    3. Keynesianismus
    4.  Neuklassische Theorien

    Konjunkturtheorie

    Der Begriff Krise beschreibt eine lang anhaltende Phase des konjunkturellen Niedergangs (auch Depression).

    Vgl. auch Konjunkturphasen, Konjunkturtheorie.

    Marxismus

    Die Krisentheorie behauptet, dass die wirtschaftliche Entwicklung des Kapitalismus notwendigerweise durch immer heftigere Konjunkturkrisen und Disproportionen gekennzeichnet sei. Als generelle Ursache hierfür wird der durch den technischen Fortschritt und durch anwachsende Akkumulation bedingte tendenzielle Fall der Profitrate angesehen.

    Marx argumentiert wie folgt: Da die Unternehmer dem Profitratenfall durch verstärkte Akkumulation und damit Produktion entgegenzuwirken versuchten, um die geringere Kapitalrentabilität durch vergrößerten Mehrwert (Mehrwerttheorie) zu kompensieren, steige der gesamtwirtschaftliche Produktionsumfang zwangsläufig an. Gleichzeitige bewirkt jedoch Ausbeutung und Verelendung der Arbeiter sowie die Vergrößerung der industriellen Reservearmee, dass die kaufkräftige Nachfrage hinter dem wachsenden Güterangebot zurückbleibe. Dies führe zu periodisch wiederkehrenden konjunkturellen Absatzkrisen. Mittelfristig falle die Kapitalrentabilität durch den technischen Fortschritt und die fortgesetzte Akkumulation immer weiter. Durch die sich häufenden Insolvenzen komme es zu einer fortgesetzten Zentralisation des Kapitals. Kritisiert wird dieser Ansatz kreislauftheoretisch, weil ungeklärt bleibt, warum die Gewinne bei zunehmender Akkumulation nicht ebenfalls nachfragewirksam werden (Investitionsgüterbedarf) und die Unternehmer keine Konsumgüternachfrage entfalten.

    Die marxistische Krisenerklärung ist derjenigen Gruppe von Theorien zuzurechnen, die eine prinzipielle Instabilität des privatwirtschaftlichen Sektors unterstellen.

    Keynesianismus

    Auch Keynes geht von einer inhärenten Instabilität marktwirtschaflticher Systeme aus. Diese beruht  auf der fundmanentaler Unsicherheit marktwirtschaftlicher Entscheidungen v.a. auf dem Finanzmaärtken und bei Investitionen. Breitet sich Unsicherheit aus, flüchten Kapitalanleger und Investoren in Liquidität, reduzieren also ihre Ausgaben, was Produktion und Beschäftigung schrumpfen läßt. Höhere Arbeitslosigkeit überträgt die Unsichherheit auf die Konsumenten, was auch sie ihre Ausgaben einschränken und damit  die Krise verschärfen läßt. Gegen die Ausbreitung der Unsicherheit hilft nach Keynes nur eine Nachfrageausweitung seitens des Staates, der damit als Gegenpol gegen die inhärente Instabilität des Märktesystem wirkt. Er dient also als Stabilisator eines an sich unsicheren Marktsystems.     

     Neuklassische Theorien

    Entgegengesetzter Auffassung sind z.B. die Vertreter des Monetarismus, der allgemeinen Gleichgewichtstheorie sowie der Neuen Klassichen Makroökonomie, die annehmen, dass der Wettbewerbsprozess zu einer inhärenten Stabilität des privaten Sektors führe, sodass ein störungsfreier Wirtschaftsablauf gewährleistet sei. Krisen können demnach nur durch Eingriffe von "außen", v.a. durch den Staat, im Marktsystem erzeugt  werden.

    Mit Ihrer Auswahl die Relevanz der Werbung verbessern und dadurch dieses kostenfreie Angebot refinanzieren: Weitere Informationen

    Mindmap "Krisentheorie"

    Hilfe zu diesem Feature
    Mindmap Krisentheorie Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/krisentheorie-36973 node36973 Krisentheorie node27635 Ausbeutung node36973->node27635 node38253 Klassentheorie node36973->node38253 node37832 Mehrwerttheorie node36973->node37832 node37009 Kapitalismus node36973->node37009 node38767 Konjunkturphasen node36973->node38767 node41881 Monetarismus node36973->node41881 node39031 Kommunismus node39031->node37009 node38253->node37832 node37832->node27635 node32426 historischer Materialismus node32426->node36973 node32426->node39031 node32426->node37832 node46338 Sozialismus node32426->node46338 node37627 Marxismus-Leninismus node37627->node32426 node37627->node37009 node30874 Bolschewismus node30874->node32426 node30874->node37009 node37009->node46338 node27801 Arbeitslosigkeit node38767->node27801 node45598 Produktionsfaktoren node38767->node45598 node27867 Bruttoinlandsprodukt (BIP) node38767->node27867 node42714 Phillips-Kurve node34801 externer Effekt node38052 Keynesianismus node41881->node42714 node41881->node34801 node41881->node38052 node41881->node27801 node45364 Stagflation node45364->node38767
    Mindmap Krisentheorie Quelle: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/krisentheorie-36973 node36973 Krisentheorie node38767 Konjunkturphasen node36973->node38767 node41881 Monetarismus node36973->node41881 node37009 Kapitalismus node36973->node37009 node37832 Mehrwerttheorie node36973->node37832 node32426 historischer Materialismus node32426->node36973

    News SpringerProfessional.de

    Literaturhinweise SpringerProfessional.de

    Bücher auf springer.com

    Sachgebiete