Coase-Theorem
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1. Begriff: von Coase begründetes Theorem der Allokationstheorie (Internalisierungskonzept), bes. der Umwelt- und Ressourcenökonomik, nach dem unter bestimmten Voraussetzungen (vollständige Informationen, klar definierte Eigentumsrechte, wenige Beteiligte) durch eine Verhandlungslösung zwischen den betroffenen Wirtschaftssubjekten ein optimales Niveau von externen Effekten erzielt werden kann (Effizienzthese).
2. Funktionsweise: Dieses Pareto-Optimum ist unabhängig davon, wem ursprünglich die Nutzungsrechte zugesprochen wurden. So können z.B. die Geschädigten eines Kohlekraftwerkes den Schadstoffausstoß beeinflussen, indem sie dem Verursacher für eine Reduktion des Ausstoßes einen Geldbetrag bezahlen, bis ihr marginaler Vorteil (= Ersparnis an Grenzkosten der Schädigung) den marginalen Kosten ihrer Zahlungen (= Grenzvermeidungskosten) entspricht (Laissez-faire-Regel). Bei der Haftungsregel zahlt der Verursacher den Geschädigten die Entschädigung in der Höhe, bei der die Grenzvermeidungskosten gleich den Grenzkosten der Schädigung sind. Während die Umweltqualität bzw. Verschmutzungsniveau identisch sind, haben die Lösungen in Abhängigkeit der definierten Eigentumsrechte unterschiedliche Wirkungen auf die Verteilung.
3. Kritik: Coases gegen interventionistische Lösungen gerichtete Überlegungen sind nach seiner eigenen Aussage nur auf Problemfälle mit geringen Transaktionskosten (u.a. kleine Gruppe von Betroffenen) anwendbar. Die Verursacher der Schädigung sind ebenso deutlich erkennbar wie die Geschädigten.Die Verhandlungskosten sind niedrig. Eine Alternative zur Verhandlungslösung nach Coase ist die Pigou-Steuer, bei der der Staat eine Ökosteuer auf den Umweltverbrauch erhebt und durch den Preismechanismus des Marktes eine pareto-optimale Lösung anstrebt.