Polarisationstheorien
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Aus der Kritik an den neoklassischen Gleichgewichtstheorien (Neoklassik) entstandene wirtschaftliche Entwicklungstheorien. Sie gehen von dauerhaften räumlichen Ungleichgewichten und sehr individuellen Entwicklungspfaden aus. Ein positives Ereignis in einer Branche reicht, um durch Rückkopplungseffekte das Wachstum einer ganzen Region anzukurbeln, während kumulative sozio-ökonomische Prozesse den Abstand zwischen wachsenden und unterentwickelten Gebieten verschärfen. Es wird davon ausgegangen, dass Entzugseffekte (Backwash-Effekt), z. B. Faktorwanderungen (Kapital, Arbeitskräfte) in die wachsende Region, stärker sind als zentrifugale Ausbreitungseffekte (Ausbreitungseffekt) oder Sickereffekte. Polarisationstheorien haben vor allem Einzug in die Entwicklungsländerdiskussion gehalten. Sie stützen das Argument, dass Unterentwicklung die Folge wirtschaftlicher Abhängigkeit ist (Dependencia-Theorien).