Manager-Theorie der Unternehmung
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Die Manager-Theorie der Unternehmung (engl.: Managerial Theory of Firm) ist eine Verhaltens- und Vertragstheorie der Unternehmung: Während die neoklassische mikro-ökonomische Theorie der Unternehmung die Unternehmung als Wirtschaftssubjekt mit dem Ziel der Gewinnmaximierung betrachtet, erklärt die Manager-Theorie der Unternehmung Zielbildung und Entwicklung der Unternehmung aus den Interessensunterschieden von „Auftraggeber“ (Prinzipal, also: Eigentümer) und „Agent“ (Manager). Die Trennung von Eigentum und Kontrolle und den daraus entstehenden Interessens- und Zielbildungskonflikten verhindere, dass die Unternehmung das Optimum der Gewinnmaximierung erreicht.
Vertragliche Anreizmechanismen und Interessensunterschiede in manager-geführten Unternehmen sind die Ursache für Abweichungen vom Optimum der Gewinnmaximierung. Die Zielbildung von Unternehmen werde von unterschiedlichen Interessen beeinflusst: Manager und Eigentümer verfolgen verschiedene Präferenzen und Nutzenmaximierungsinteressen. Vertragliche Anreizmechanismen (z.B. Inzentivierung) oder verhaltenstheoretisch zu erklärende Tatbestände (z.B. Statusziele) können dazu führen, dass Manager Ziele wie Wachstum unter Einhaltung eines Mindestgewinns verfolgen, da Einkommen und Ansehen von Managern von der Unternehmensgröße und Zahl ihrer Mitarbeiter abhängig sind.
Der Grad der Abweichung vom Gewinnoptimum hängt ab von Kontrollmechanismen und dem Informationsgefälle zwischen Prinzipal und Agent (das sog. Ageny-Problem). Aufgrund des Informationsgefälles zwischen Prinzipal und Agent sowie ggf. unvollkommen arbeitender Kontrollmechanismen wird ein entsprechender Handlungsspielraum angenommen, der sich in einer Veränderung der Zielfunktion der Unternehmung spiegelt und die Präferenzen der Manager zum Ausdruck bringt.
Die Manager-Theorie der Unternehmung ist ideengeschichtlich die Grundlage für die Prinzipal-Agent-Theorie der Unternehmung.