säkulare Stagnation
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Begriff der Volkswirtschaftstheorie. Von Keynes und v.a. Hansen vertretene Hypothese, nach der das kapitalistische Wirtschaftssystem langfristig in einen stationären Zustand, d.h. einen Zustand ohne wirtschaftliches Wachstum, übergeht. Die säkulare Stagnation entsteht bei relativ hohem Pro-Kopf-Einkommen, bei dem infolge zu hoher durchschnittlicher Sparquote das geplante Sparen die geplante Investition übersteigt. Dadurch wird ein langfristiger Kontraktionsprozess ausgelöst, der erst bei einem so niedrigen Nationaleinkommensniveau zum Stillstand kommt, bei dem geplantes Sparen und geplante Investition wieder einander angeglichen sind. Die Wirtschaft verharrt dann auf diesem Niveau.
Diese Argumentation erscheint für geschlossene Volkswirtschaften plausibel. In offenen Volkswirtschaften würde die überschüssige Ersparnisbildung ins Ausland abfließen, eine Abwertung der Inlandswährung hervorrufen und über eine Zunahme der Güterexporte einen expansiven Multiplikatorprozess auslösen. Ein Rückgang des inländischen Nationaleinkommens braucht dann nicht mehr aufzutreten.